Kölns Trainer Markus Gisdol stellte nach dem 6:0-Sieg in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen VSG Altglienicke viermal um: Andersson, Bornauw, Duda und Höger begannen für Jorge Meré, Drexler, Özcan (alle Bank) und Schmitz (Sprunggelenksverletzung).
Hoffenheims Sebastian Hoeneß veränderte seine Aufstellung bei seinem Debüt als Bundesliga-Trainer im Vergleich zum 3:2-Zittersieg i.E. gegen den Chemnitzer FC auf drei Positionen: Adams, Dabbur und Samassekou spielten für Bebou (Bank), Grillitsch (Oberschenkelverletzung) und Posch (schwere Schienbeinprellung).
Ein Geschenk, eine Antwort und ein VAR-Elfmeter
Taktisch ordnete sich der FC in einem 4-2-3-1-, die TSG in einem flexibel ausgelegten 3-4-3-System ein. Die Partie hatte kaum begonnen, da überreichten die Geißböcke schon ein Gast-Geschenk: Hectors Rückpass geriet deutlich zu kurz, sodass Kramaric gedankenschnell dazwischenspritzte, Torwart Horn tunnelte und ins leere Tor zum 1:0 einschob (3.). Auch in der Folge präsentierten sich die Domstädter wackelig und ließen hochkarätige Möglichkeiten zu: Binnen zwei Minuten scheiterte erst Kramaric (17.) und dann Kaderabek (18.) mit Alleingängen am glänzend reagierenden Horn. Diese fahrlässige Chancenverwertung sollte sich postwendend rächen: Eine Thielmann-Flanke mit Schnitt zum Tor erreichte Neuzugang Andersson, der aus fünf Metern freistehend zum 1:1 einköpfte (22.).
Im weiteren Verlauf blieben Torraumszenen Mangelware. Hoffenheim war passsicherer und spielstärker. Köln fand trotz eines teils holprigen Spielaufbaus zumindest besser in die Zweikämpfe und ließ weniger zu. Kurz vor der Pause wurde es dann noch einmal heiß: Nach einer Kramaric-Flanke ging Baumgartner vor dem Tor gegen Czichos zu Boden (43.). Nach Einsatz des VAR fiel die Entscheidung auf Elfmeter. Zu diesem trat Kramaric an und versenkte souverän zur 2:1-Pausenführung (45.+3).
Köln gibt Vollgas, trifft aber nicht ins Tor
Mit Wiederbeginn kam bei Köln Ehizibue für den angeschlagenen Höger (rechter hinterer Oberschenkel). Die Geißböcke waren nun deutlich besser in dieser Partie und spielten temporeicher und offensivfreudig nach vorne. Vor allem Andersson, der frei vor Baumann auftauchte (47.), aber auch Thielmann (47.), Duda (51.) und Skhiri (53.) kamen zu vielversprechenden Chancen.
Erst nach einer Stunde investierte Hoffenheim wieder mehr, verstärkte das Forechecking und störte den Spielaufbau des FC damit empfindlich. Zudem hatte die TSG wieder längere Ballbesitzphasen, was merklich Fahrt aus der Begegnung nahm.
Joker Drexler sticht - Kramaric schnürt Dreierpack
Eine Kölner Doppelchance läutete dann die Schlussphase ein: Dudas Schuss von der Strafraumgrenze wurde von Baumann zur Seite abgewehrt, wo der eingewechselte Drexler den Nachschuss aus spitzem Winkel ans Außennetz setzte (80.). Kurz vor Schluss fiel dann noch der nun verdiente Ausgleich: Einen Özcan-Freistoß köpfte Andersson aufs Tor. Baumann lenkte den Ball noch an den Innenpfosten, von wo dieser wieder vors Tor sprang. Andersson schlug ein Luftloch, doch der hinter ihm postierte Drexler war zur Stelle und drückte die Kugel aus der Nahdistanz zum 2:2 über die Linie (88.).
Doch damit nicht genug. Die TSG kam in der Nachspielzeit noch einmal nach vorne und überrumpelte die FC-Defensive: Kramaric nahm aus 15 Metern Maß, traf zum 3:2-Endstand und avancierte endgültig zum Matchwinner (90.+2).
Für die Kölner geht es kommenden Samstag (15.30 Uhr) auf die Bielefelder Alm. Die TSG empfängt tags darauf (15.30 Uhr) den FC Bayern.