Tor, Abseits, Pfosten - Tor, Abseits, Pfosten: Sowohl der 1. FC Köln als auch der schwach in diese neue Bundesliga-Spielzeit gestartete Vizemeister aus Leipzig (drei Niederlagen, nur ein Sieg) hatten das alles in höchst kurzweiligen und absolut ansehnlichen ersten 45 Minuten vorzuweisen. Das Einzige, was fehlte, war eben der erfolgreiche und auch zählende Abschluss. FC-Coach Steffen Baumgart, der in gewohnter Manier in seiner Coaching Zone stets auf Achse war und nach dem jüngsten 1:1 gegen den SC Freiburg einige Male umgestellt hatte (Kilian, Skhiri, Thielmann und Duda spielten für die auf der Bank sitzenden Jorge Meré, Özcan und Andersson sowie den Gelb-Rot-gesperrten Kainz), dürfte dennoch zufrieden gewesen sein.
Denn sein sehr gut in diese neue Spielzeit gestartetes Team (sieben Zähler) bot der RBL-Truppe von Trainer Jesse Marsch um Akteure wie Kampl, Szoboszlai, Dani Olmo, Silva und natürlich auch Nkunku mehr als nur Paroli. Zumal die Leipziger auch noch das spektakuläre 3:6 gegen Manchester City unter der Woche zum Champions-League-Start in den Knochen hatten.
Aluminium Nkunku, Aluminium Duda
Und so konterte eben Duda mit einem Schuss an den rechten Pfosten (11. Minute) den vorangegangenen Pfostentreffer von Nkunku (8.), während Modeste und Uth zwar trafen (37.), doch genauso wie Dani Olmo und Szoboszlai (5.) aufgrund einer knappen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurden. Was aber auch zur Wahrheit gehört: Die Gäste aus Sachsen waren spielerisch in diesem ersten Abschnitt etwas stärker, hatten auch etwas mehr Chancen - jedoch hielt der "Effzeh" mit toller Zweikampfgier dagegen. Das hatte allerdings zur Folge, dass Czichos aufgrund von Gelb-Rot-Gefahr frühzeitig durch Jorge Meré ersetzt werden musste (31.).
Modeste hadert - und jubelt
5. Spieltag
Wer mit Wiederbeginn dachte, dass sich beide Teams nun etwas ruhiger verhalten würden, der irrte gewaltig. Denn sofort ging es wieder rund: Klostermann verzog zunächst knapp (48.), ehe Duda Gulacsi prüfte (48.), und Modeste einen Eckball per Kopf haarscharf links am Pfosten vorbeisetzte (49.). Apropos Modeste: In der Folge traf der FC-Publikumsliebling zweimal binnen weniger Minuten, wurde aber zunächst wegen Abseits (50.) und hernach wegen vorangegangenen Foulspiels (54.) zurückgepfiffen.
Doch während in Szene eins die Entscheidung Bestand hatte, wurde in besagter 54. Minute intensiv gecheckt - und am Ende darauf entschieden, dass Uth in der Entstehung Simakan doch nicht gefoult haben soll - eine strittige Sichtweise, den Leipzigern gefiel das natürlich überhaupt nicht.
Köln und Leipzig müssen das 2:1 machen
Immerhin münzten die Gäste das 0:1-Gefühl direkt in offensiven Druck um, drückten die Rheinländer tief hinten rein - und verzweifelten dabei regelmäßig am herausragenden FC-Keeper Horn. In Minute 71 knackten die RB-Profis aber auch diesen: Haidara nickte nach Eckball aus nächster Nähe zum 1:1 ein. Doch weit mehr wäre möglich gewesen: Der durchgebrochene Nkunku ließ sich etwa noch vom eingewechselten Ehizibue vom Ball trennen (80.), ehe Poulsen an Horn verzweifelte und der FC-Torhüter in der regulären Schlussminute auch noch meisterhaft gegen Szoboszlai parierte (90.). Doch damit nicht genug: FC-Joker Andersson sowie Duda beim direkten Nachschussversuch hätten selbst das 2:1 machen können, eigentlich müssen. Doch hier war Gulacsi zur Stelle (90.+3), als Duda das leere Tor nicht traf.
Und so mussten sich beide Klubs am Ende dieses höchst intensiven Abends und fünf längeren VAR-Überprüfungen mit einem 1:1 begnügen, was insgesamt auch in Ordnung ging - trotz der etwas höheren Chancenanzahl auf RB-Seite. Am 6. Spieltag steht für den fortan bei acht Punkten stehenden 1. FC Köln das Gastspiel in Frankfurt an (Samstag, 15.30 Uhr). Zur selben Zeit empfängt Leipzig, das nach wie vor erst einen Bundesliga-Sieg unter Marsch auf der Habenseite hat, die zuletzt zweimal siegreiche Berliner Hertha.