Kölns Trainer Markus Anfang nahm nach dem 3:1-Sieg in Regensburg drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Für Jannes Horn, Özcan (beide Bank) und Koziello (Innenbandverletzung im Knie) begannen die wiedergenesenen Rückkehrer Hector und Höger sowie Hauptmann.
Magdeburgs Coach Michael Oenning vertraute exakt der Elf, die zuletzt 1:1 gegen Union Berlin gespielt hatte.
Insgesamt 42 Tore in 16 Spielen, zuletzt 18 Tore in vier Spielen: FCM-Teamchef Oenning, der vor der Partie von einem "Feiertag" und dem "zugleich leichtesten und schwersten Saisonspiel" gesprochen hatte, wusste, was ihn in der Domstadt erwarten würde. Und es war gerade eine Minute gespielt, da rutschte jedem, der es mit den Gästen hielt, erstmals das Herz in die Hose: Nach einem Abschlag von Horn ließ sich Magdeburgs Schäfer bei der Ballverarbeitung so viel Zeit, dass Cordoba dazwischenfunken und alleine auf Brunst zulaufen konnte - doch der Schlussmann blieb mittig, machte sich groß und parierte (2.). Weiter ging es zwei Zeigerumdrehungen später, als Hector im Strafraum zwei Magdeburger nass machte und Drexler bediente, der vor dem herauseilenden Brunst aber keinen Schussversuch mehr loswerden konnte (4.).
FCM presst, Cordoba staubt ab
Wer dachte, dass die ersten Kölner Tore in der Folge nur noch eine Frage der Zeit waren, sah sich jedoch getäuscht: Über die rechte Außenbahn nahm Lohkemper Tempo auf, spielte einen Doppelpass mit Türpitz, ließ Schmitz ins Leere rutschen und verpasste wohl nur den Führungstreffer, weil Risse heroisch dazwischen grätschte (10.). Die Gäste behielten ihren Schwung und ihren Mut bei und boten dem klaren Favoriten die Stirn, allerdings verpassten sie es, sich dabei Torchancen zu erspielen. Hauptmann fasste sich auf Kölner Seite von der Strafraumgrenze ein Herz (22.), für den FCM köpfte Türpitz harmlos daneben (23.). Kölns beste Gelegenheit seit den Anfangsminuten ließ Hector per Kopf aus acht Metern liegen (27.), die Führung gelang der Anfang-Elf im Verbund ein wenig aus dem Nichts: Höger spielte in der Gegenbewegung links im Sechzehner Drexler frei, der nach innen zog und - wie nach ihm Terodde - mit seinem Rechtsschuss an blockenden Magdeburgern scheiterte. Den zweiten Abpraller konnte schließlich Cordoba verwerten - es stand 1:0 (33.).
Drexler legt nach, Hector zu lässig
Der 17. Spieltag
Auch, weil sie von vereinzelten Pfiffen in die Kabine begleitet wurden, wollten die Domstädter im zweiten Abschnitt früh für klare Verhältnisse sorgen. Sie begannen ähnlich überfallartig wie in Durchgang eins, diesmal aber mit Zählbarem: Erneut war ein Angriff der Gäste Ausgangspunkt, Köln konterte durch das Zentrum. Cordoba legte mit Übersicht rechts raus auf Risse, dessen Flanke Brunst mehr oder weniger auf Drexlers Kopf abwehrte. Von dort aus senkte sich die Kopfball-Bogenlampe aus 14 Metern über alle Verteidiger hinweg in die Magdeburger Maschen (48.). Kurz darauf ließ Hector sogar das 3:0 liegen, nachdem Czichos ihn toll freispielte - der Nationalspieler aber Brunst umkurven wollte und dabei am Rückhalt hängen blieb (51.)
Terodde trifft die Latte - und doch noch das Tor
Die Gastgeber wurden fast minütlich dominanter, dem FCM gelang nach vorne immer weniger. Beck probierte es aus der zweiten Reihe (55.), Lohkemper von der Strafraumgrenze (63.), ansonsten versandeten Kombinationen der zahlreichen Gäste-Offensivakteure häufig im Ansatz. Köln hätte das Ergebnis noch wesentlich deutlicher gestalten können, doch nach toller Ballan- und -mitnahme fand Cordobas fulminanter Rechtsschuss seinen Meister in Brunst (65.). Der über weite Strecken blasse Terodde traf aus kurzer Distanz nur den Querbalken (77.), abermals Cordoba schoss aus der Drehung drüber (82.). Der letzte Magdeburger Torschuss kam von Beck, nach dessen Kopfball Horn noch einmal eingreifen, nicht aber über sich hinauswachsen musste (88.). Mit dem Schlusspfiff - Drexler hob die Kugel nach einem langen Ball über FCM-Keeper Brunst - drückte Terodde (21. Saisontor) sie zum 3:0-Endstand über die Linie (90.+2).
Der Effzeh schließt auf den HSV auf und rangiert weiterhin nur einen Zähler hinter dem anderen großen Aufstiegsaspiranten. Die Sachsen-Anhalter warten immer noch auf ihren zweiten Saisonsieg und stecken trotz einer couragierten Leistung nach wie vor mittendrin im Abstiegskampf.
Für Köln geht es zum Rückrundenauftakt noch vor der Winterpause am Freitag (18.30 Uhr) gegen den VfL Bochum weiter. Magdeburg spielt am Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli.