Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Trotz der 1:2-Niederlage von Gladbach ließ Kölns Trainer Neururer seine Elf weitgehend unverändert; lediglich Kostner rückte für den gesperrten Cichon auf die Liberoposition. Kollege Maslo beorderte Stanislawski in die Innenverteidigung (für Pedersen), Sobotzik rückte auf die rechte Außenbahn (für Stanislawski), Bochtler kam neu ins Team (für Eigner), Scherz spielte links.

Rund 20 Minuten neutralisierten sich beide Mannschaften gegenseitig - Pedersen störte geschickt die Kreise von Munteanu: Das Kölner Angriffspersonal um Polster (gegen Stanislawski) und Vladoiu (gegen Trulsen) sah kaum Land - ebenso machten Kostner, Baumann (gegen Pisarew) und Schmidt (gegen die hängende Spitze Scharping) die Räume dicht. Bezeichnend, daß allein zwei Freistöße (Sobotzik, Munteanu) Gefahr brachten.

Entgegen Neururers Befürchtungen beschränkten sich die Gäste nicht ausschließlich auf die Defensive, sondern fanden über die rechte Außenbahn verstärkt ins Spiel - insbesondere über den trickreichen Sobotzik und den fleißigen Pisarew. Pröpper verlagerte das Spiel geschickt auf die rechte Seite, Andersen konnte den Flügel nicht abschotten. Auch Munteanu vernachlässigte seine Defensivaufgaben. Kurzum: St. Pauli spielte nicht nur mit, sondern ging durch Pisarew - mit der dritten Chance - verdient in Führung. Kurios: Rechtsaußen Sobotzik trat eine Ecke von links, Manndecker Trulsen verlängerte per Hinterkopf, Baumann stand zu weit vom Mann - bereits nach 28 Minuten fiel die Entscheidung.

Die Kölner verloren das Spiel im Mittelfeld: Oliseh stand lange Zeit zu tief (dabei sollte der Nigerianer auf einer Höhe mit Hauptmann und Munteanu spielen), Munteanu und Hauptmann verzettelten sich, brachen erfolgversprechende Angriffe immer wieder ab, paßten zurück statt ab der Strafraumkante zu schießen. Somit fehlte den beiden Angreifern Polster und Vladoiu (zumindest lauffreudig) jede Unterstützung - allein Steinmann verstand es, das Spiel über die rechte Seite zu öffnen.

Nach dem Wechsel erhöhten die Kölner etwas die Schlagzahl, zwangen St. Pauli in die Defensive - doch fehlten spielerische Mittel, um die starke Defensivreihe zu knacken. Maslo stellte geschickt um, brachte Schweißing und verhinderte somit Vorstöße von Andersen; Hanke kümmerte sich in der Schlußphase um Hauptmann. Der für Polster eingetauschte Gaißmayer enttäuschte. Die wenigen Kölner Möglichkeiten (Vladoiu, Oliseh) vereitelte der gute Thomforde. Einziger Aufreger in der an Höhepunkten armen Partie: Ein nichtgeahndetes Handspiel von Dammann im eigenen Strafraum (gegen Hauptmann).

Es berichtet Robin Halle