Nach dem 2:1 in Aue , mit dem Köln vorzeitig den Aufstieg sicherte, änderte der scheidende Trainer Huub Stevens seine Anfangself auf drei Positionen: Lell, Scherz und Podolski kamen für Bilica, Feulner und Ebbers. Drei Änderungen auch auf Seiten der Eintracht, die gegen Karlsruhe eine 0:2-Heimniederlage einstecken musste. Für Marell, Racanel und Patschinksi brachte Coach Paul Linz Budisa, Sinisterra und Labak.
Im RheinEnergieStadion ging es nach munterem Auftakt mit Chancen auf beiden Seiten - Triers Maric verpasste knapp, Springer zielte auf der Gegenseite daneben - gemächlich weiter. Die stark abstiegsbedrohten Trierer legten in der Folge ihr Hauptaugenmerk auf Defensivarbeit. Zwar waren die Rheinländer optisch überlegen, das Übergewicht der wohl ob der Feierlichkeiten geschwächten Kölner hielt sich aber auf Grund ihres geringen Tempos zunächst in Grenzen. Der Stevens-Elf gelang es nicht, den vor dem Strafraum aufgebauten Abwehrriegel der Moselstädter zu knacken. Chancen blieben so Fehlanzeige. Die Eintracht kam kaum ein Mal an, geschweige denn in den gegnerischen Strafraum. Musste sie auch nicht – ein Standard genügte, um mit dem einzigen Torschuss im ersten Durchgang in Führung zu gehen. Bei Pekovics Freistoß aus 25 Metern an der Abwehrmauer vorbei ins rechte Eck sah Keeper Bade alles andere als gut aus (41.). Auf der anderen Seite musste ebenfalls ein Standard herhalten, um eine Chance für die Heimelf notieren zu können: Ischdonat faustete Streits Freistoß aus halblinker Position über die Latte (44.). Der zweite Durchgang sollte dann mehr Höhepunkte liefern. Köln nahm nun allmählich Fahrt auf (Ebbers wurde im letzten Moment abgeblockt, 47.), doch auch die Eintracht suchte entschlossener den Weg nach vorne. Pekovic (49.) und Maric (51.) scheiterten an Bade. Auf der anderen Seite strich ein erneut von Streit getretener Freistoß um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (53.). Kurz danach Glück für die Domstädter, als die Pfeife von Schiedsrichter Rafati nach einem Schubser von Springer gegen Maric im Kölner Strafraum stumm blieb (55.). Trier machte es den anrennenden "Geißböcken" mit konsequenter Defensivarbeit weiterhin schwer, doch der erste Auftritt des ansonsten eher unauffälligen Goalgetters Podolski sollte den Tabellen-13. zunächst aus allen Siegträumen reißen: Der Nationalspieler spielte sich per doppeltem Doppelpass mit Streit in den Strafraum und schoss aus 13 Metern mit einem Flachschuss ins linke Eck unhaltbar für Ischdonat Saisontor Nummer 21 (68.). Danach tat sich nicht viel. Als sich alle bereits auf ein Remis eingestellt hatten, setzte Trier den alles entscheidenden Konter. Der eingewechselte Patschinski schickte Keller mit schönem Diagonalpass rechts auf die Reise. Der behielt die Übersicht, bediente den nachrückenden Patschinski an der Strafraumlinie. Der Joker traf mit rechts genau neben den rechten Pfosten zum Sieg (85.).
Das abstiegsbedrohte Trier holte sich bei Aufsteiger Köln einen ganz wichtigen "Dreier". Nach der Pausenführung mussten die Moselstädter durch Goalgetter Podolski zwar den Ausgleich hinnehmen, doch der eingewechselte Patschinksi sorgte in der Schlussphase mit seinem Tor für den nicht unverdienten Erfolg der Eintracht. Für Köln ist die erste Heimniederlage zu verschmerzen, für Trier ist der Sieg im Abstiegskampf lebenswichtig.