Kölns Trainer Timo Schultz nahm nach dem 0:0 gegen Freiburg zwei Änderungen vor, beide in der Offensive: Statt Thielmann und Maina (beide Bank) begannen Kainz und Adamyan. Unions Interimscoach Marco Grote nahm im Vergleich zum 3:4 gegen Bochum vier Wechsel vor. Statt Vogt (angeschlagen nicht im Kader), Juranovic, Tousart und Hollerbach (alle Bank) spielten Trimmel, Knoche, Roussillon und Aaronson.
Bundesliga - 33. Spieltag
Unions Doppelschlag schockt Köln
Die Domstädter starteten mit Elan in die Partie, früh hatte Schmitz mit einer Direktabnahme vom Strafraumrand die erste Chance für sein Team (3.). Nach rund zehn Minuten flaute die Anfangsoffensive der Hausherren ab. Union, das zunächst kaum über die Mittellinie gekommen war, erspielte sich eine erste Ecke. Und dieser führte prompt zur Führung: Knoche köpfte aus sechs Metern wuchtig ein (15.).
Und es kam noch besser für die Köpenicker: Nur wenig später, erneut nach einem Eckball von rechts, köpfte Khedira Gegenspieler Alidou an die hoch erhobene Hand, wobei der Kölner den Ball mit dem Rücken zum Geschehen gar nicht sah. Nach VAR- und Video-Check des Unparteiischen-Gespanns um Deniz Aytekin gab es Strafstoß, den Volland souverän in die Mitte verwandelte - 0:2 (17.).
Zusätzliches Pech für die Hausherren: Waldschmidt, schon früh im Spiel von Khedira im Achillessehnenbereich getroffen (4.), musste schon in der 20. Minute gegen Maina ausgetauscht werden.
Khedira foult, Kainz bringt Köln wieder heran
Die Geißbock-Elf, die nun schon drei Tore benötigt hätte, um sich die Chance auf den Klassenerhalt zu erhalten, wirkte nach dem Doppelschlag der Berliner geschockt. Während die Eisernen das Geschehen bis zur Halbzeit abgeklärt verwalteten, fehlte den Rheinländern nun die letzte Überzeugung in den Aktionen. Lange Zeit plätscherte die Partie danach Richtung Pause, doch ein von Kainz verwandelte Foulelfmeter - Khedira hatte Hübers bei einer Standardsituation per Klammern zu Fall gebracht - sorgte kurz vor der Halbzeit wieder für einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Kölner.
Nach Wiederbeginn vergab Alidou früh eine gute Chance (50.). Ansonsten war die Partie von einigen Wechseln in dieser Phase geprägt, unter anderem musste Roussillon mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld. Bei Köln hatte Schultz nach der Halbzeit mit der Hereinnahme von Heintz für Schmitz auf einer Dreierkette umgestellt.
Hollerbach vergibt - Tigges und Downs drehen das Spiel
Mit Uth und Downs ging es bei den Rheinländern in die Schlussphase der Partie, doch die Hausherren agierten in ihren Offensivaktionen weiterhin zumeist zu wenig zwingend und durchschlagskräftig. So machte es der FC der Union-Defensive allzu leicht, das Zentrum gut zu schließen. Statt hochkarätigen Kölner Chancen hatten die Eisernen selbst mehrfach die Chance auf die Entscheidung in der Partie: Insbesondere Hollerbach traf aus kurzer Distanz aber den Ball nicht richtig (83.).
Und so gelang Köln doch noch die Wende, die sich bis dahin keineswegs abgezeichnet hatte. Erst bugsierte Tigges den Ball nach einem weiten Schlag von Schwäbe in den Strafraum über die Stationen Hübers und Uth zum Ausgleich ins Tor (87.). Dann machte Joker Downs nach starker Vorarbeit von Maina den Wahnsinn für den FC perfekt - und vollstreckte aus kürzester Distanz zum 3:2 (90.+3).
Durch den späten Erfolg kann der 1. FC Köln die Klasse mit einem Sieg beim Gastspiel in Heidenheim am 34. Spieltag doch noch schaffen. Union Berlin, das selbst am kommenden Samstag theoretisch noch auf Rang 17 abrutschen könnte, empfängt zur gleichen Zeit den SC Freiburg.