Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste gegenüber dem 0:3 in Wolfsburg auf Zimmermann (Gelb-Sperre) verzichten und beorderte Andreas Müller zudem auf die Bank. Neu dabei waren Jannik Müller und Honsak. Auf der Gegenseite setzte Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo auf Kontinuität und schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche ein 1:1 gegen Leipzig geholt hatte.
Die Darmstädter Hoffnungen, ihre desaströse Negativserie von zuletzt sechs Heimniederlagen nacheinander endlich zu beenden, hatten sich im Grunde schon nach sechs Minuten erledigt. So lange hatte es gedauert, ehe die TSG 2:0 führte - und beide Treffer waren auf die gleiche Art und Weise gefallen: ein Tiefenpass, ein schneller Stürmer und aus die Maus.
Hoffenheim legt Blitzstart hin
Das 1:0 erzielte der wunderbar von Grillitsch geschickte Bebou schon nach zwei Minuten, er umkurvte im Eins-gegen-eins Brunst und traf ins leere Tor. Das 2:0 markierte dann Beier, der durfte aber erst nach VAR-Check jubeln, weil Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst auf Abseits entschieden hatte (6.).
Bundesliga - 33. SPieltag
Die Vorlage zum 2:0 kam übrigens von Kaderabek, der wiederum in der 22. Minute, wie könnte es auch anders gewesen sein, nach einem Tiefenpass selbst traf - das 3:0 erzielte der Schienenspieler aus extrem spitzem Winkel und unter Mithilfe des linken Innenpfostens.
Zu diesem Zeitpunkt stand den Lilien das Wasser bereits bis zum Hals, der SVD wirkte konsterniert, brachte kaum ein Bein auf den Boden und kassierte nach Kramaric-Ecke und Kabak-Kopfball alsbald das 0:4 (26.).
Konsternierte Darmstädter ergeben sich
Die Würfel waren da bereits gefallen, in der Folge verflachte die Partie zusehends. Darmstadt war schon um Schadensbegrenzung bemüht, während die spielerisch klar besseren Hoffenheimer den Ball im Verwaltungsmodus immer wieder zirkulieren ließen. Das Spiel plätscherte folglich eine ganze Zeit lang weitgehend ereignislos vor sich hin.
Kurz vor der Halbzeit schnürte Beier dann aber seinen Doppelpack - und das unter tatkräftiger Mithilfe der Darmstädter, die bei einem TSG-Konter im Grunde nicht mehr als Begleitpersonal waren und nur zuschauten, wie Bebou sträflich frei im offensiven Mitteld Beier schickte und dieser dann Brunst keine Chance ließ (44.).
Hoffenheim macht was für die Tordifferenz
Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel. IMAGO/Jan Huebner
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Darmstadt reagierte, Hoffenheim kontrollierte, agierte und machte das halbe Dutzend voll: Bebou vernaschte Nürnberger im Strafraum und schnürte mit einem präzisen Schuss ins lange Eck ebenfalls einen Doppelpack (51.). Für Nürnberger war die Partie kurz darauf gelaufen, der 24-Jährige musste mit einer Schulterverletzung raus (56., Holtmann kam).
Hoffenheim benötigte noch ein Tor, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dementsprechend gingen die Gäste die Sache weiterhin konzentriert an. Kramaric (65., 78.), Akpoguma (70.) und dem eingewechselten Jurasek (76.) war das 7:0 aber nicht mehr gegönnt. Auf der Gegenseite blieb den Hausherren der Ehrentreffer verwehrt, weil Seydel in der Nachspielzeit sein Bein zu hoch genommen hatte (90.+2).
So blieb es beim 6:0, durch das die TSG nicht nur ihre Auswärtsserie von zuvor vier Niederlagen nacheinander beendete, sie schob sich darüber hinaus in der Tabelle an Freiburg vorbei und ist nun Siebter. Der Platz berechtigt auf jeden Fall für die Teilnahme an der Conference League, könnte aber auch für die Europa League reichen, wenn Bayer 04 Leverkusen das Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern oder Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Real Madrid gewinnt.
Das ist aber noch Zukunftsmusik, zunächst gilt es noch, die Liga sauber zu Ende zu bringen - und da steht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das schwierige Heimspiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich zur gleichen Zeit mit einem Gastspiel in Dortmund aus der Bundesliga.
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