Bundesliga (D)

Kraft muss für Jarstein weichen

Hertha: Klinsmann bestätigt Rangordnung im Tor

Kraft muss für Jarstein weichen

Rollentausch: Rune Jarstein wird ab kommender Woche wieder für Thomas Kraft im Tor stehen.

Rollentausch: Rune Jarstein wird ab kommender Woche wieder für Thomas Kraft im Tor stehen. imago images

"Alles bleibt wie gehabt", sagt Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann. "Rune wird wieder die Nummer eins, aber Thomas war klasse." Jarstein, der vor zwei Wochen beim 0:4 in Augsburg, dem letzten Spiel von Ante Covic als Hertha-Coach, folgenschwer gepatzt hatte und vom Platz geflogen war, hat seine Sperre von zwei Spielen abgesessen. Kraft rückt deshalb am Samstag im Heimspiel gegen den SC Freiburg wieder ins zweite Glied. Womöglich war der Einsatz in Frankfurt bereits sein letzter Bundesliga-Auftritt für Hertha. Der Vertrag von Kraft, der 2011 vom FC Bayern in die Hauptstadt gewechselt war, endet 2020. Hertha muss mittelfristig entscheiden, wer das Erbe des 35-jährigen Jarstein (Vertrag bis 2021) antreten soll, und wird sich im Tor verjüngen. Für den 31-jährigen Kraft dürfte nach Lage der Dinge ab Sommer 2020 kein Platz mehr im Personal-Tableau sein.

Ibisevic und Kalou müssen sich hinten anstellen

Während Klinsmann an der Hierarchie im Tor festhält, hat er sie im Sturm durcheinandergewirbelt. Auch im zweiten Spiel unter seiner Regie setzte er im Angriff auf Davie Selke und Dodi Lukebakio, der zur 1:0-Führung traf. Für den ballsicheren, spielintelligenten Salomon Kalou und den schlitzohrig-geradlinigen Vedad Ibisevic hatte Klinsmann in Frankfurt keine Verwendung - auch nicht in der Phase, als es Herthas Spiel an Entlastung und Ruhe fehlte. "Wir fangen mit Davie und Dodi an", sagt Klinsmann. "Natürlich brennt Vedad, aber in der Kabine ist er der Chef." Für Kalou gelte "genau das Gleiche - er ist ein Geber".

Die beiden Sturm-Routiniers Ibisevic (35) und Kalou (34), jahrelang Herthas Lebensversicherung, müssen sich in ihrer mutmaßlich letzten Hertha-Saison gedulden. Aber Klinsmann versucht, beide bei Laune zu halten: "Ihre Rolle verändert sich in keinster Weise, wenn sie nicht spielen. Mir ist es wichtig, dass sie diese Wertschätzung bekommen." Wer das ehrgeizige Duo kennt, weiß: Einsatzminuten wären ihnen lieber als warme Worte des Vorgesetzten.

Steffen Rohr