Bundesliga (D)

Werder Bremen - Sebastian Langkamp: "Sehe mich nicht als Herausforderer"

Bremen: Rückkehrer mit klaren Ambitionen

Langkamp: "Sehe mich nicht als Herausforderer"

Will seinen Stammplatz zurück: Sebastian Langkamp.

Will seinen Stammplatz zurück: Sebastian Langkamp. imago

In Leverkusen (3:1) war der Innenverteidiger bereits während der Schlussphase als Defensiv-Joker eingesprungen, obwohl er seinen Bänderriss noch nicht auskuriert hatte. Danach trainierte er erst mal wieder nur individuell. Nun ist Langkamp wieder einsatzbereit - und formuliert klare Ambitionen auf einen Startplatz am Samstag gegen Mainz: "Es würde mich überraschen, wenn ich jetzt der Herausforderer wäre."

"Seit dem 14. Spieltag", erklärt der 31-Jährige, "hatte ich die Möglichkeit, wöchentlich meine Leistung zu zeigen. Und ich glaube, dass der Trainer mich nicht umsonst aufgestellt hat. Jetzt habe ich mehr oder weniger zwei Spiele verpasst - da sehe ich mich nicht als Herausforderer in den nächsten Wochen." Zunächst war Langkamp seinerzeit als Vertreter des verletzten Milos Veljkovic in die Stammformation gerutscht, gewann dann aber während der Wintervorbereitung auch sportlich das interne Duell mit dem serbischen WM-Teilnehmer. Sollten ihm nun nach seiner Genesung Veljkovic oder der in Leverkusen überzeugende Marco Friedl vorgezogen werden, wäre das für den Routinier eine unliebsame Überraschung: "Wenn ich die Woche 100-prozentig durchziehen kann", so Langkamp, "gehe ich davon aus, dass ich gute Chancen habe zu spielen."

Mit Blick auf die vergangenen Monate ein durchaus berechtigtes Selbstvertrauen, in dem sich Langkamps gestiegener Stellenwert widerspiegelt. "Nach meinem Wechsel zu Werder musste ich mich zunächst an eine neue Spielauffassung gewöhnen, es waren andere Automatismen gefragt. Und auch in Sachen Spielaufbau musste ich einen Schritt nach vorne machen", resümiert der Ex-Berliner. "Aber ich habe gezeigt, dass ich auch als Ü-30-Spieler noch Entwicklungspotenzial habe. Das war wichtig für mich. Ich wollte dieses Eis durchbrechen und nicht den geregelten Schritt in Richtung Karriereende gehen."

"Müssen uns vor Augen führen, dass das nicht für Europa reichen wird"

Als "Führungsspieler" hatte Trainer Florian Kohfeldt den reflektierten Abwehrrecken ohnehin schon vor dessen sportlichem Durchbruch ausgemacht. In dieser Rolle setzt Langkamp nun auch öffentlich verbale Akzente fürs Team: "50 Punkte werden für unser Ziel Europa nicht reichen, da sind wir uns alle einig. Bis jetzt kommen wir auf einen Schnitt von 1,5 Punkten pro Spiel. Wir müssen uns vor Augen führen, dass das nicht für Europa reichen wird. Deshalb sind wir schon in der Drucksituation, jetzt den einen oder anderen Punkt mehr zu holen."

Gewiss: Gerade angesichts der starken Konkurrenten wie Frankfurt, Leverkusen und Wolfsburg sei die Qualifikation für Europa beileibe nicht der einzige Maßstab für eine gelungene Werder-Saison. Aber. "Wenn man acht Spieltage vor Schluss noch die Chance hat, dann sollte man auch alles versuchen."

Thiemo Müller

Vorreiter VfB: Die Jüngsten der 18 Bundesliga-Klubs