Bundesliga (D)

Laute Pfiffe, große Sorgen: Der HSV rutscht immer tiefer

Fink ruft den Abstiegskampf aus

Laute Pfiffe, große Sorgen: Der HSV rutscht immer tiefer

Angst vor dem Abstieg: Torgay Arslan (li.) und Mladen Petric (re.) ließen HSV-Großchancen aus.

Angst vor dem Abstieg: Torgay Arslan (li.) und Mladen Petric (re.) ließen HSV-Großchancen aus. imago

Wellenförmig stellt sich der Kurvenverlauf beim Bundesliga-Dino in der laufenden Runde dar. Unter Fink hatte sich der HSV zwischenzeitlich gen Tabellenmittelfeld aufgerafft, leise Töne vom Europapokal waren zu vernehmen.

Doch Mitte März ist schon wieder alles anders. 0:4 gegen Stuttgart inklusive Guerrero-Skandalfoul, 1:3 auf Schalke und nun auch gegen Freiburg - Alarmstufe Rot!

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Da musste auch Hoffnungsträger Fink sich erst einmal kurz schütteln. Die Tabellensituation und die nicht mehr für möglich gehaltene Durststrecke zwingt ihn zum nüchternen Statement: "Jetzt müssen wir den Abstiegskampf annehmen."

Zuhause kann der HSV nicht - Nur Jarolim wird verschont

Zwei Punkte beträgt das Polster noch vor dem Relegations-, vier vor dem 17. Platz. "Die Sorgen sind groß, ganz klar", konstatierte Sportchef Frank Arnesen. Hoffnung macht vielleicht der Spielplan. Denn: Zuhause kann der HSV in dieser Saison nicht - mit nur elf Punkten und zwei Siegen sind die Hanseaten Letzter im Heimklassement. Auswärts geht es nun in direkter Folge gegen Wolfsburg und Kaiserslautern. Die HSV-Bilanz in der Fremde kann sich durchaus sehen lassen (4/4/4).

Spielbericht

Allerdings ist eine klare Leistungssteigerung unabdingbar. "Ich verstehe das nicht. Wir müssen uns anders präsentieren, mit mehr Herz als in der ersten Halbzeit spielen," sagte David Jarolim, der einzige, den die Fans nach dem Spiel ohne Pfiffe davonkommen ließen. Der tschechische Routinier hatte soeben sein 250. Bundesliga-Spiel für den HSV absolviert.

Als "alter Hase" weiß der Dauerläufer, dass es "noch genügend Spiele" gebe, das Ruder wieder herumzureißen. "Und wir haben bewiesen, dass wir besser spielen können", so Jarolim trotzig. Durchhalteparolen. Andernorts läuft es auch kaum besser. Doch drei Klubs muss der HSV in dieser verkorksten Saison hinter sich lassen. Gegner Freiburg oder auch Aufsteiger Augsburg galten bis vor kurzem noch als sichere Anwärter für einen Abschlussplatz hinter Hamburg. Der Aufschwung bei diesen beiden Vereinen verschärft die Situation an der Elbe.

"Die Hamburger sind unten nicht mehr weit weg", frohlockte so auch Freiburgs Torschütze Johannes Flum.

Finks Erkenntnis: Mangelnder Biss vor dem Tor

Fink kannte derweil den Grund für die Niederlage: mangelnder Biss. "Es bringt mir nichts, wenn ich im Mittelfeld die Zweikämpfe gewinne und dann im Strafraum nicht da bin", meinte er. Insbesondere Tolgay Arslan in der Anfangsphase und Mladen Petric eine Viertelstunde vor dem Ende zeigten eklatante Abschlussschwächen.

"Wir haben in den ersten fünf Minuten eine 110-prozentige Chance, normal steht es 1:0, und wir sehen einen anderen HSV", sagte Arnesen. Stattdessen: 0:2 zur Pause. Denn auch die Defensive agierte wie zuletzt schon unsicher und ungeschickt. Bleibt viel zu tun für die Verantwortlichen. Zunächst will man die Moral der jungen Spieler stärken. "Da müssen wir alles für tun", sagte Arnesen via "Sky". Und Fink ist Optimist: "Die Mannschaft ist eine Einheit, wir im Verein sind eine Einheit, und ich glaube, die Fans stehen auch dahinter. Meine Qualität als Fußballer war schon immer die Ausdauer und das werde ich jetzt auch als Trainer beweisen."