Lazio-Coach Maurizio Sarri rotierte nach dem 0:1 in Bologna kräftig durch und tauschte gleich fünffach: Hysaj, Kamada, Vecino, Immobile und Zaccagni ersetzten Marusic (nicht im Kader), Guendouzi, Rovella, Castellanos und Pedro (alle Bank). Rotterdams Trainer Arne Slot wechselte nach dem erfolgreichen 2:1 bei RKC Waalwijk nur einmal: Ivanusec nahm auf der Bank Platz, dafür rückte Wieffer in die Startelf.
Champions League, 4. Spieltag
Die Römer hatten nach der 1:3-Pleite in Rotterdam nun vor den eigenen Fans einiges wiedergutzumachen - und begannen aktiver als Feyenoord. Wirklich gefährliche Abschlüsse konnten sich die Hausherren in den Anfangsminuten zwar nicht erspielen, hatten aber Oberwasser, so näherten sich Lazzari (5.) und Felipe Anderson (8.) erstmals an.
Immobiles Nummer 200 lässt Lazio jubeln
Danach glichen sich die Spielanteile an, jedoch nicht weil Rotterdam aktiver wurde, sondern die Römer einen Gang zurückschalteten. In der für beide Teams so wichtigen Partie- für Rotterdam stand die Tabellenführung, für Lazio der Anschluss an die oberen Plätze auf dem Spiel - wollte kein Spielfluss zustande kommen, die verletzungsbedingte Auswechslung Nieuwkoops in der 20. Minute trug ihren Teil dazu bei. Erst in der 31. Minute sorgte Feyenoord für das erste richtige Highlight der Begegnung, Gimenez scheiterte aus zwölf Metern am gedankenschnell parierenden Provedel.
Diese Chance rüttelte die Gäste wach. Feyenoord war ab diesem Moment besser im Spiel als die Römer, die sich immer weiter zurückdrängen ließen und fast jeden Ball lang nach vorn schlugen, anstatt sich an einem Spielaufbau zu versuchen. Weil Igor Paixao in der 36. Minute links vorbeischoss sah alles nach einem 0:0 zur Pause aus - dann schlug Lazio aus dem Nichts zu: Immobile umkurvte nach einem Steilpass von Felipe Anderson Bijlow, schob zum 1:0-Pausenstand ins leere Tor ein und erzielte so sein 200. Tor im Trikot von Lazio Rom.
Lazio mauert und zieht vorbei
Im zweiten Abschnitt konzentrierte sich Lazio im klassischen italienischen Stil auf die Defensivarbeit - und weil Lazio diese Disziplin gut beherrschte, gelang Feyenoord in dieser Phase aus dem Spiel heraus recht wenig. Erst Hancko (68.) und Wieffer (72.) näherten sich durch Kopfbälle nach Standards gefährlich an, nickten jedoch jeweils knapp am Tor vorbei.
Die Schlussphase brach herein - und die Gäste aus den Niederlanden bissen sich immer weiter die Zähne am kompakten Defensivverbund der Hausherren aus. Den Einsatz konnte man Feyenoord nicht absprechen, doch gegen die kompakte Lazio-Hintermannschaft fanden die Rotterdamer einfach keine kreativen Lösungen. Allein Ueda besorgte in der 90.+7 beinahe noch den Ausgleich, scheiterte aber per Kopf am stark reagierenden Provedel. So brachte Rom das 1:0 in einer insgesamt sehr ereignisarmen zweiten Hälfte über die Zeit - und zieht in der Gruppe E an Feyenoord vorbei auf Rang zwei. Durch den Erfolg gegen Celtic Glasgow im Parallelspiel ist Atletico Madrid nun neuer Tabellenführer.
Rotterdam begrüßt am Sonntag (16.45 Uhr) AZ Alkmaar zum Heimspiel. Lazio ist am Sonntag bereits um 18 Uhr gefordert und empfängt den AS Rom zum Stadt-Derby.