Gut gespielt hatte RB Leipzig bis dato oft in dieser Saison, doch wie zuletzt beim Bundesliga-1:1 in Frankfurt oder dem jüngsten 2:2 in der Champions League gegen Paris St. Germain waren etliche Chancen auf mögliche Vorentscheidungen ausgelassen worden. Das sollte diesmal gegen den ärgsten Bayern-Verfolger Borussia Dortmund nicht passieren - und siehe da: Die Sachsen dominierten die Partie vom Start weg, wiesen den BVB mit starkem Pressing in die Schranken und kamen zugleich zu einer hochverdienten 1:0-Pausenführung.
Zunächst war der omnipräsente Nkunku, der von der westfälischen Abwehr kaum unter Kontrolle gebracht werden konnte, zwar noch an Kobel gescheitert (13. Minute), in der 29. war es dann aber soweit: Nach eher ruhigem Aufbau über Adams und Gvardiol hatte Letzterer eine bärenstarke Idee und spielte den Ball perfekt in den Rücken der Abwehr zum nicht im Abseits stehenden Angreifer. Der Franzose umkurvte dann lässig den etwas herausgekommenen Kobel, legte sich die Kugel nochmals aus spitzem Winkel zurecht und schob dann vor dem noch einspringenden Hummels lässig zum 1:0 ein.
Das freute die mal wieder mit Poulsen statt Neuzugang Silva spielenden Hausherren natürlich sehr, zumal auch die abermals umstrukturierte Defensive (Orban fehlte auch noch verletzt neben Halstenberg und Klostermann) ihren Job stark machte. BVB-Coach Marco Rose sah derweil nach dem 1:3 gegen Ajax Amsterdam den nächsten enttäuschenden Auftritt bis dato, ohne Haaland (Verletzung am Hüftbeuger) gelang besonders den Offensivkräften Reus, Brandt, Malen viel zu wenig. Lediglich Bellingham kam einem Tor noch am nächsten, schoss dabei den weiterhin glücklosen Mitspieler Malen (noch kein Bundesliga-Tor in elf Einsätzen) aber an.
Nkunku hat großes Pech
Zu Wiederbeginn zeigten sich die Schwarz-Gelben aber direkt mutiger, agiler, ideenreicher. Brandt schloss gleich mal ab (49.) - und nachdem auf der anderen Seite Poulsen (50.) sowie Szoboszlai (51.) mit ihren 2:0-Versuchen gescheitert waren, stand es plötzlich fast aus dem Nichts 1:1! Meunier steckte dabei herrlich für den nicht im Abseits stehenden Reus durch, der Kapitän blieb vor Gulacsi cool und schoss ein (52.).
Damit war wieder mächtig Spannung im Leipziger Kessel, zumal in der Folge die Sachsen mit Wut im Bauch anrannten und die neuerliche Führung wollten - sie aber einfach trotz mächtigem Druck samt gutem Offensivspiel nicht bekamen. Doch ein Nkunku-Kopfball, eine knappe Simakan-Verfehlung sowie ein Szoboszlai-Abschluss fanden allesamt ihren Meister in Kobel (60.) - und als Nkunku nach gleich zwei Zidane-Tricks am Stück aus der Drehung schoss, knallte die Kugel nur an den linken Pfosten (64.).
Poulsen hat noch Sekunden - und nutzt diese
Die wirklich starken Bemühungen der Sachsen sollten sich aber noch verdientermaßen auszahlen, auf durchaus kuriose Weise. Denn als bereits Silva als Joker für den auszuwechselnden Poulsen parat gestanden hatte, machte sich der Däne noch ein letztes Mal auf in den Borussen-Sechzehner, bekam rechts im Fünfmeterraum den Ball bestens vom starken Nkunku serviert und traf aus nächster Nähe zum 2:1 (68.).
Die Antwort der Dortmunder auf diesen zweiten Rückstand fiel eher spärlich aus, Hummels näherte sich immerhin mal via Kopfball an (79.). Ansonsten rannten nur noch Joker Moukoko und Bellingham an (87.), während Adams nach einem Ausrutscher von Kobel das 3:1 ausließ (90.+1). Das sollte sich aber nicht mehr rächen, Leipzig behielt die drei Punkte daheim und arbeitete sich weiter im Tableau vor. Der BVB dagegen verlor an Boden auf Spitzenreiter Bayern München (2:1 gegen Freiburg), vier Punkte Rückstand heißt es fortan.
RBL gastiert als nächstes nach der Länderspielpause am 20. November (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim, Dortmund hat dann parallel den VfB Stuttgart zu Gast.