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Dank Darwins Viererpack: Liverpool bezwingt Leipzig deutlich

Sörloth muss verletzungsbedingt früh runter

Dank Darwins Viererpack: Liverpool bezwingt Leipzig deutlich

Darwin (#27) lässt sich nach seinem Tor von seinen Teamkollegen feiern.

Darwin (#27) lässt sich nach seinem Tor von seinen Teamkollegen feiern. IMAGO/Jan Huebner

RB Leipzig hat die Generalprobe vor dem Start in die neue Saison verpatzt. Am Donnerstagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco in der mit 47 069 Zuschauern ausverkauften heimischen Arena dem FC Liverpool 0:5 (0:1). Neun Tage vor dem Supercup-Duell am 30. Juli (20.30 Uhr, LIVE bei kicker) gegen den FC Bayern München waren die Leipziger gegen den englischen Vizemeister das klar unterlegene Team und bekamen die Grenzen aufgezeigt. "Man braucht nicht über die Stärke von Liverpool sprechen, das wussten wir vor dem Spiel", sagte RB-Trainer Domenico Tedesco nach der Partie, "aber natürlich haben wir vier Eigentore geschossen. Das ist extrem ärgerlich." Tedesco hätte auf die herbe Pleite "gerne verzichtet", sagte aber auch: "Es kann natürlich auch ein Augenöffner sein - für Vieles."

Salah bringt die Reds früh auf Kurs

Die Mannschaft von Jürgen Klopp, der in Naby Keita und Ibrahima Konaté zwei ehemaliger Leipziger in seiner Startelf aufgeboten hatte, begann nach einer Gedenkminute für den am Donnerstag verstorbenen Uwe Seeler druckvoll, setzte RB mit extrem hohem Pressing zu und ging folgerichtig nach acht Minuten durch Salah in Führung. Der Starstürmer der Reds nutzte einen Fehler von Halstenberg und traf anschließend nach Doppelpass mit Roberto Firmino per Flachschuss ins linke untere Eck. Kurz darauf enteilte Salah Halstenberg nach einem langen Ball erneut, doch der Ägypter scheiterte aus spitzem Winkel an RB-Keeper Peter Gulacsi (11.).

Den Gastgebern gelang es nur langsam, sich aus der Umklammerung des englischen Renommierklubs zu lösen, sie konnten aber keine Torgefahr heraufbeschwören. Zu allem Überfluss musste Rückkehrer Sörloth, dem der RB-Coach eine Chance von Beginn an gegeben hatte, den Platz bereits nach einer knappen halben Stunde wegen einer Fußblessur wieder verlassen. Dennoch hätte RB Sekunden vor der Pause durch Christopher Nkunku ausgleichen können, doch der Top-Scorer der letzten Saison scheiterte freistehend an Liverpools Keeper Adrian (45.).

Darwin braucht nur 45 Minuten für vier Treffer

Nach der Pause brauchten die Reds nur drei Minuten, um zu erhöhen. Der bei den Leipzigern für Kapitän Gulacsi eingewechselte Neuzugang Blaswich kam nach einem Einwurf im Strafraum gegen Luis Diaz zu spät und brachte den Angreifer regelwidrig zu Fall. Der von Benfica Lissabon für 75 Millionen Euro nach Liverpool gekommene Darwin verwandelte zum 2:0. Wiederum nur drei Minuten später entwischte der 23-Jährige nach einem Ballverlust von Kampl der RB-Abwehrreihe und legte frei vor Blaswich das 3:0 nach. Damit war Darwin mit seinem Torhunger aber noch nicht am Ende, die Nummer 27 der Reds legte noch das 4:0 (68.) sowie das 5:0 (89.) nach.

Wir waren letzte Saison mit unserem Ballbesitzfußball schon viel weiter.

Peter Gulacsi

"Wir sind für jeden Fehler bestraft worden", fasste Gulacsi die Partie zusammen. Der Kapitän machte wie sein Kollege Orban die Ballverluste im Mittelfeld für die Gegentor-Flut verantwortlich. "Das müssen wir bis zum nächsten Samstag auf jeden Fall korrigieren", sagte Gulacsi, "wir waren letzte Saison mit unserem Ballbesitzfußball schon viel weiter. Wir müssen da wieder hinkommen." Orban war der Ansicht, man habe gesehen, "dass wir in Teilen des Spiels ein bisschen zu naiv waren und ganz viele einfache Fehler gemacht haben, die auf diesem Niveau bestraft werden." Die Niederlage fühle sich "nicht schön an, aber ich hoffe, dass wir daraus lernen, denn gegen Bayern wird es ein ähnliches Spiel." Und dann geht es um den ersten Pokal der Saison.

Andreas Hunzinger