Bundesliga (D)

Seskos Berater attestiert Leipzig "starke Karten"

Saisonanalyse und Kaderplanung der RB-Macher

Seskos Berater attestiert Leipzig "starke Karten"

Sturmjuwel im Leipzig-Trikot: Benjamin Sesko.

Sturmjuwel im Leipzig-Trikot: Benjamin Sesko. AFP via Getty Images

Am Mittwoch trafen sich die sportlichen Entscheider von RB Leipzig zur Saisonanalyse und Kaderbesprechung: Sportdirektor Rouven Schröder, Trainer Marco Rose und Ex-Nationalspieler Mario Gomez in seiner Funktion als Technischer Direktor des gesamten Fußball-Imperiums von Red Bull. Einigkeit herrscht bei diesem Trio, dass der Kader weitgehend zusammen gehalten und ein XXL-Umbruch wie im Vorjahr vermieden werden soll.

Von zentraler Bedeutung ist bei diesem Vorhaben ein Verbleib von Benjamin Sesko (20), der allerdings eine Ausstiegsklausel besitzt, die bei 65 Millionen Euro liegen soll und bis zum 30. Juni aktiviert werden kann. Mit sieben Toren in den letzten sieben Ligaspielen hat das slowenische Sturmjuwel in den vergangenen Wochen mächtig Eigenwerbung betrieben und das Interesse an seiner Person potenziert. Zu den Interessenten zählen Paris St. Germain, AC Mailand und aus der Premier League vor allem der FC Arsenal, zudem fragten zwei Klubs aus Saudi Arabien an. Letzteren ließ Sesko bereits absagen.

Leipzig arbeitet hart daran, Benjamin zu halten.

Sesko-Berater Elvis Basanovic

Mit Hochdruck versuchen die RB-Macher, dem slowenischen Sturmjuwel die Ausstiegsklausel in Form einer Vertragsverlängerung mit deutlicher Gehaltserhöhung quasi abzukaufen. Seskos Berater Elvis Basanovic weilte rund ums letzte Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen zu entsprechenden Gesprächen in der Messestadt, und er kehrte offensichtlich beeindruckt von der Intensität des Leipziger Werbens zurück. "Leipzig arbeitet hart daran, Benjamin zu halten. Sie haben ihre Argumente auf der Entwicklungsseite, sie sind selbst ein großer Verein mit hervorragenden Bedingungen", erklärte Basanovic im slowenischen TV-Sender Sportklub und fügte hinzu: "Sie haben starke Karten. Eine gesunde Entwicklung hat Vorrang vor der wirtschaftlichen Seite."

Basanovic kündigte zudem an, dass die Zukunft des Angreifers in den nächsten drei Wochen geklärt würde: "Die Entscheidung wird vor der EURO getroffen, damit Benjamin mit klarem Kopf dorthin antreten kann." Am Dienstag wurde er von Trainer Matjaz Kek in Sloweniens vorläufigen EM-Kader berufen.

Bereits mit 16 landete der bis dato vom slowenischen Klub NK Domzale ausgebildete Sesko 2019 mit dem Wechsel nach Salzburg im Red-Bull-Kosmos. Nach zwei Reife- Jahren im Farmteam FC Liefering wurde er 2021 in Salzburgs Profiteam befördert, bereits ein Jahr später sicherte sich Leipzig für 24 Millionen Euro die Dienste des Stürmers. Sesko unterschrieb einen Fünfjahresvertrag, wurde aber für eine Spielzeit nach Salzburg zurückverliehen. Im vergangenen Sommer folgte dann absprachegemäß der Wechsel nach Leipzig, wo Leipzig nach sechsmonatiger Anlaufzeit nach der Winterpause der Durchbruch gelang. "Insgesamt hat sich Sesko toll entwickelt", sagt Trainer Marco Rose und empfiehlt - natürlich - den Verbleib: "Leipzig ist nach wie vor eine gute Station für ihn - auch noch nächste Saison."

Oliver Hartmann