Bundesliga (D)

Leipzig hat kein Interesse an Mohamed-Ali Cho - Fall Augustin vor dem CAS

Bei der Verhandlung geht es um viele Millionen

Leipzig hat kein Interesse an Mohamed-Ali Cho - Fall Augustin vor dem CAS

Der eine ist in Leipzig kein Thema, der andere immer noch: Mohamed-Ali Cho und Jean-Kevin Augustin.

Der eine ist in Leipzig kein Thema, der andere immer noch: Mohamed-Ali Cho und Jean-Kevin Augustin.

Wenn junge französische Talente auf dem Spielermarkt öffentlich gehandelt werden, dann wird oft RB Leipzig als möglicher Interessent genannt. So auch aktuell im Fall des französischen U-21-Nationalspielers Mohamed-Ali Cho von SCO Angers. Nach Angaben der angesehenen französischen Sporttageszeitung L’Equipe hatten sich Vertreter beider Klubs sogar schon in Paris getroffen, um über einen Transfer des Mittelstürmers, der am kommenden Mittwoch volljährig wird, zu verhandeln. Bis zu 40 Millionen Euro sollen die Franzosen für den Nachwuchsspieler, der es in 18 Ligaspielen auf überschaubare zwei Treffer brachte, aufrufen.

Nach kicker-Informationen ist an all dem nichts dran. Leipzig arbeitet weder an der Verpflichtung des angeblich auch von Dortmund umworbenen Stürmers noch wurden Verhandlungen mit Klub und Spieler aufgenommen.

Leipzig bediente sich schon oft aus Frankreich

Dass Leipzig immer wieder in Verbindung mit französischen Talenten genannt wird, ist wenig verwunderlich vor dem Hintergrund, dass der Vizemeister in der Vergangenheit gerade im westlichen Nachbarland oftmals fündig geworden ist. Nordi Mukiele, Mohamed Simakan und vor allem Christopher Nkunku sind die aktuellen Beispiele, die die Leipziger Scouting-Abteilung in Montpellier, Straßburg und bei Paris St. Germain aufgespürt hatte und deren Marktwerte sich seitdem deutlich steigerten.

Auch Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté, zwei der größten Transfererfolge in der Leipziger Klub-Geschichte, haben französische Wurzeln. Upamecano kam 2016 für rund 19 Millionen Euro vom Salzburger Schwesterklub, ehe er im vergangenen Sommer per Ausstiegsklausel für 42,5 Millionen Euro beim FC Bayern anheuerte. Und Konaté verpflichtete man 2017 ablösefrei vom FC Sochaux. Die 40 Millionen Euro, die der FC Liverpool im Sommer überwies, wanderten somit als kompletter Erlös in die Leipziger Bilanz.

Augustin-Verhandlung im März: Es geht um 21 Millionen Euro

Dass auch einer der größten Transferflops aus Frankreich kam, trübt die insgesamt positive Bilanz nur am Rande. Zumal noch nicht abschließend geklärt ist, welches Loch der Fehlkauf Jean-Kevin Augustin am Ende tatsächlich in die Kasse reißt. Der Rechtsstreit mit Leeds United um insgesamt 21 Millionen Euro Ablöse liegt inzwischen vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS), die Verhandlung ist für Mitte März angesetzt.

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Zum Hintergrund: Der Stürmer wurde 2017 für 16 Millionen Euro von Paris St. Germain verpflichtet und mit einem Fünf-Jahres-Vertrag bis 2022 ausgestattet. Schnell zeichnete sich jedoch ab, dass der damals 20-Jährige zwar physisch ein vielversprechendes Talent war, aber nicht die nötige Berufseinstellung hatte. Leipzig verlieh ihn zunächst an AS Monaco und dann im Januar 2020 an Leeds United. Der damalige englische Zweitligist verpflichtete sich seinerzeit, den Angreifer im Fall des Aufstiegs für 21 Millionen Euro fest unter Vertrag zu nehmen.

Augustin floppte zwar auch in Leeds, dennoch stieg der Klub in die Premier League auf. Weil die Saison aber coronabedingt über den 30. Juni und damit über das fixierte Vertragsende hinaus ausgespielt wurde, erklärte Leeds die Anschlussvereinbarung für nichtig.

Seit eineinhalb Jahren liegen deshalb beide Seiten im Clinch. In erster Instanz entschied die FIFA im Juni 2021 zugunsten von RB, woraufhin Leeds nun vor den CAS zog. Augustin fand derweil im September 2020 beim FC Nantes Unterschlupf. Allerdings kommt er bislang lediglich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Oliver Hartmann

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