Bundesliga (D)

Leipzigs Haltung zu Laimer: 23 Millionen, die gut angelegt waren

Österreicher erneut absoluter Leistungsträger

Leipzigs Haltung zu Laimer: 23 Millionen, die gut angelegt waren

Extrem wichtig für RB Leipzig: Konrad Laimer.

Extrem wichtig für RB Leipzig: Konrad Laimer. IMAGO/Michael Weber

Konrad Laimer machte sich nach Leipzigs 3:1-Coup beim FC Bayern keine große Mühe, das Offensichtliche noch theatralisch abzustreiten. Auf die Frage, ob er im Sommer nach München wechseln werde, antwortete der Österreicher lächelnd ins "Sky"-Mikrofon: "Mein Vertrag läuft im Sommer aus, und generell ist es schön hier." Dabei blickte der Schütze zum zwischenzeitlichen 1:1 süffisant ins weite Rund der Allianz-Arena. Laimer war zuvor bester Mann auf dem Platz gewesen und hatte mit einer überaus engagierten Vorstellung bewiesen, dass er bis zum letzten Arbeitstag und auch gegen den künftigen Klub alles für seinen aktuellen Verein gibt.

Der Wechsel nach München ist nach kicker-Informationen längst beschlossene Sache, und im Rückblick war es aus Leipziger Sicht die richtige Entscheidung, dem Werben der Bayern im vergangenen Sommer standgehalten und den jetzt ablösefreien Transfer in Kauf genommen zu haben. Der damalige Bayern-Coach Julian Nagelsmann wollte den österreichischen Nationalspieler unbedingt zum Rekordmeister holen, doch seine Bosse waren nicht bereit, die von RB geforderten 30 Millionen Euro zu bieten.

Das Münchner Angebot von rund 23 Millionen Euro lehnte der damalige RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff, der inzwischen in die Führungsriege von Red Bull aufgestiegen ist, ab. "Wir sitzen im Driverseat. Wenn wir Dinge machen, müssen sie nach unseren Vorstellungen laufen", hatte Mintzlaff gesagt und erklärt: "Es kann auch sein, dass wir ihn behalten und mal keine Ablöse bekommen." Bis dato galt es in Leipzig als No-Go, mit abwanderungswilligen Leistungsträgern in ein letztes Vertragsjahr zu gehen und damit einen ablösefreien Wechsel zu riskieren.

Die Rechnung von Mintzlaff & Co ist aufgegangen, die entgangenen 23 Millionen Euro waren im Rückblick gut angelegt. Denn der gebürtige Salzburger Laimer, der 2017 als 20-Jähriger für sieben Millionen Euro nach Leipzig wechselte, präsentierte sich in seinem sechsten RB-Jahr erneut als absoluter Leistungsträger. Und er hatte wesentlichen Anteil, dass die so holprig gestartete Saison noch mit der Qualifikation für die Champions League versöhnlich endete.

Am Samstag folgt für ihn das letzte Heimspiel gegen Schalke 04. Ob er und Christopher Nkunku, dessen Wechsel zum FC Chelsea ebenfalls noch nicht von offizieller Seite bestätigt ist, dabei auch offiziell vom Leipziger Publikum verabschiedet werden, ist noch offen. Eine Woche später fällt dann der Vorhang für Laimer mit dem Pokalfinale in Berlin - seinem 190sten Pflichtspiel für RB Leipzig, womit er sich im Klubranking auf Rangf elf verabschiedet.

Oliver Hartmann