Im Vergleich zum UEFA-Cup Spiel am vergangenen Donnerstag – 0:1 bei ZSKA Sofia – veränderte Bayer-Coach Rudi Völler sein Team auf drei Positionen. Für Barnetta und Rolfes kamen Madouni und Babic ins Team. Den in der Bundesliga immer noch gesperrten Schneider ersetzte Lazovic, der in die Spitze ging. Dafür ließ sich Voronin ins Mittelfeld fallen. Nach der 0:2 -Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach musste Thomas von Heesen auf Seiten der schon lange von Verletzungen gebeutelten Bielefelder einen weiteren Ausfall beklagen. Nachdem sich Krupnikovic im Training am Sprunggelenk verletzt hatte, kam Küntzel in die Mannschaft.
Bayer begann trotz der Reisestrapazen der letzten 48 Stunden schwungvoll und drängte Arminia Bielefeld von Anfang an zurück. Einen ersten Warnschuss gab Babic in der 6. Minute mit einen 22-Meter-Freistoß ab, den Bielefelds Keeper Hain jedoch parieren konnte. Doch die Arminia versteckte sich zunächst auch nicht, so dass Babic bereits in der 8. Minute für seinen Torwart Butt auf der Linie retten musste, um einen Direktschuss von Schuler noch zur Ecke zu klären. Doch mit Fortdauer der Partie übernahm Bayer Leverkusen das Kommando auf dem Platz. Berbatov scheiterte aber gleich zwei Mal bei guten Möglichkeiten in der 13. und 16. Minute. Danach hatten sich die Bielefelder in der Defensive besser eingerichtet. Sie machten die Räume für die Bayer-Stürmer eng. Gleichzeitig schienen dem Leverkusener Mittelfeld die Ideen auszugehen, so dass das Spiel von Minute zu Minute verflachte. Beide Teams schafften es nicht mehr, das gegnerische Tor noch vor der Pause in Gefahr zu bringen. Zum Wiederanpfiff reagierte Rudi Völler auf die Ideenlosigkeit der Bayer-Offensive. Mit Krzynowek und Freier kamen frische Kreativ-Kräfte für Lazovic und Fritz. Die Rechnung schien für Bayer zunächst aufzugehen. Die Mannschaft konnte viel mehr Druck als in der ersten Halbzeit aufbauen, doch die sich bietenden Torchancen wurden allesamt entweder eine sichere Beute von Torhüter Hain oder sie wurden kläglich vergeben. Anders die Arminia. Einer der wenigen Konter führte zum 1:0 für die Ostwestfalen. Kobylik hatte auf links viel Zeit, um Boakye anzuspielen. Der fand die Bayer-Abwehr im Tiefschlaf vor und umkurvte mühelos Madouni und Roque Junior. Freistehend, zwölf Meter vor dem Tor, ließ er mit einem Flachschuss in die rechte untere Ecke Butt keine Chance (58.). Bayer Leverkusen zeigte sich zwar geschockt, versuchte aber weiterhin gegen die Arminia-Abwehr anzurennen. Dabei wirkte die Völler-Elf jedoch zunehmend kopflos. Die Bielefelder wiederum verlegten sich nun vollends auf Konter, gingen aber mit den sich, gegen eine aufgerückte Bayer-Abwehr, bietenden Chancen verschwenderisch um. In der Schlussphase schienen die Leverkusener endlich aufgewacht zu sein. Noch einmal erhöhten sie den Druck auf die Bielefelder Abwehr und hatten das nötige Glück. Voronin zog an der Strafraumgrenze ab und hämmerte den Ball gegen den Rücken von Ramelow. Von dort sprang er unhaltbar für Hain zum 1:1 in die Maschen (85.). Noch einmal mobilisierte Bayer alle Kräfte und schnupperte kurz vor dem Ende der Partie sogar am Sieg. Freier legte in der 88. Minute den Ball kurz ab auf Berbatov. Der umkurvte Torhüter Hain und zog aus spitzem Winkel ab, doch der Bulgare traf aus fünf Metern nur den Pfosten. Ein Unentschieden, das keiner der beiden Mannschaften wirklich weiter hilft. Bayer Leverkusen bekommt auf dem Weg an die oberen Tabellenplätze und nach der UEFA-Cup-Schlappe von Sofia einen weiteren Dämpfer, während die Arminia trotz des Punktgewinns auf einem Abstiegsplatz angekommen ist.