Leverkusens Trainer Jupp Heynckes brachte Kadlec als Linksverteidiger für Castro, der beim 4:0-Heimsieg gegen Rosenborg Trondheim in der Europa League eine Oberschenkelprellung erlitten hatte. Außerdem spielten Barnetta und Kießling für Jörgensen und Derdiyok.
Nürnbergs Coach Dieter Hecking tauschte dagegen nach dem 1:1 beim HSV zweimal: Hegeler und Frantz ersetzten Cohen und Bunjaku, der den Franken aufgrund eines Knorpelschadens längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird.
Beide Mannschaften waren zunächst darum bemüht, ins Spiel zu finden. Bayer Leverkusen ergriff dabei die Initiative und kam auch zu mehr Ballbesitz, mehr aber auch nicht. Nürnberg igelte sich hingegen in der eigenen Hälfte ein und war primär auf die eigene Defensive bedacht, dabei präsentierten sich die Franken kämpferisch hochmotiviert. Manchmal war allerdings etwas zu viel Engagement im Spiel, so räumte Wolf seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Kießling kompromisslos ab, sodass dieser daraufhin wegen einer Sprunggelenksverletzung im linken Fuß durch Derdiyok ersetzt werden musste (13.).
Der 4. Spieltag
Ansonsten gab es lange Zeit in der BayArena nicht viel zu sehen. Die "Werkself" hatte deutlich mehr Ballbesitz, wusste damit aber nichts anzustellen. Vom Club kam offensiv bis dahin überhaupt nichts, sodass die Begegnung lange Zeit ereignislos vor sich hin plätscherte. Die einzige nennenswerte Halbchance in der ersten halben Stunde hatten die Heynckes-Schützlinge: Derdiyok legte einen schwer zu nehmenden Ball gut für Helmes ab, der allerdings bereits abgeschaltet hatte, weswegen Wolf noch rechtzeitig klären konnte (28.).
Nürnberg agierte sehr kompakt und ließ die zu Weilen recht behäbig wirkenden Leverkusener überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Bayer fiel kaum etwas an. Oft probierte es die Heynckes-Elf mit weiten Bällen, die jedoch allesamt von der FCN-Defensive abgefangen wurden. Kurz vor der Halbzeit wäre Eigler fast der Überraschungscoup gelungen, der 26-Jährige köpfte aber aus zehn Metern knapp rechts vorbei, sodass es letztlich ohne Tore in die Kabinen ging.
Nach Kießling verletzt sich auch Helmes
Intensiv: Leverkusens Bender gegen Gündogan (re.). picture-alliance
Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst unverändert weiter. Einen Unterschied gab es dann doch, die Torhüter durften nun auch mitspielen. So prüfte Pinola Bayers Schlussmann Adler aus der Distanz (48.), ehe auf der Gegenseite Schäfer gegen Derdiyoks Flachschuss aus spitzem Winkel eingreifen musste (49.). Damit hatte es sich aber auch schon wieder.
Nach 57 Minuten folgte für Heynckes die nächste Hiobsbotschaft: Helmes deutete an, dass er sich am linken Oberschenkel verletzt hatte, Jörgensen kam rein. Außerdem brachte der 65-jährige Trainer-Fuchs noch Vidal für Sam. Das Spiel der Gastgeber wurde nun etwas schneller und plötzlich kamen die Leverkusener auch zu guten Möglichkeiten. Kadlec prüfte Schäfer per direktem Freistoß (60.), Reinartz' Direktabnahme knallte ans hintere Gestänge (63.), ehe Jörgensens Kopfball aus sechs Metern von Schäfer gerade noch über die Latte gelenkt wurde (69.).
Die Franken standen dennoch meistens sehr sicher, in der Offensive bewiesen sie zudem Geduld. In der 78. Minute war es dann soweit: Nach einer Hereingabe von links schraubte sich Eigler hoch und zwang Adler mit einem wuchtigen Kopfball aus sieben Metern zu einer Glanztat. Etwas später hatte Barnetta die Führung auf dem Fuß, der Schweizer zielte aber zu hoch (83.), sodass es schlussendlich bei der leistungsgerechten Punkteteilung blieb.
Am 5. Spieltag trifft Bayer Leverkusen am nächsten Mittwoch um 20 Uhr vor heimischem Publikum auf die Eintracht aus Frankfurt, während der 1. FC Nürnberg zeitgleich den VfB Stuttgart zu Gast hat.