Personal : Bayer-Trainer Berti Vogts konnte aus dem Vollen schöpfen. Spieler wie Brdaric, Hejduk oder Ojigwe mussten aus dem Kader gestrichen werden. Bei den Stuttgartern fehlten Ersatztorwart Ernst wegen einer Bänderdehnung im Knöchel, Pinto (Adduktoren), Blank (Fieber) und Meißner (Magen-Darm-Probleme).
Der 19. Spieltag auf einen Blick
Taktik : Leverkusen agierte im Prinzip mit fünf Zweier-Reihen mit Lucio - Nowotny, Zivkovic - Placente, Kovac - Ramelow, Bernd Schneider - Ballack und Neuville - Kirsten. Das merkte man dem Spiel an, das zu einem ungenauen, unansehnlichen Kick wurde. Bayer rannte relativ blind an, mal über Außen, mal per Kurzpass-Spiel durch die Mitte, lief aber immer wieder in den Abwehr-Trichter der Stuttgarter, bei denen Bordon stets per Fuß oder Kopf klären konnte. Den Leverkusenern fehlte zur Umsetzung der Ideen ein starker Fußballer. Bernd Schneider und Ballack, der auch wegen der frühen Gelben Karte gehemmt wirkte, waren bei Lisztes sowie Soldo und Thiam gut aufgehoben.
Die Stuttgarter konnten sich auf die massierte Deckung verlassen und hielten die Leverkusener ziemlich weit vom Tor weg. Über Liztes und Balakov sollten dann Konter gefahren werden, die von Bordon und Soldo ausgingen. Soldo füllte die Rolle des Spielgestalters aus der Defensive intelligent aus.
Spielverlauf : Nach einer von Leverkusener Seite ziemlich vermurksten ersten Halbzeit kam es nach der Wechsel zu einem Dreier-Knaller. Der VfB verlor völlig die Ordnung. Begünstigt durch Stellungsfehler auf der rechten Abwehrseite der Stuttgarter (Lisztes) setzte Leverkusen zum K.o. an und vollzog ihn im Stil einer Klassemannschaft. Sie nutzten die Schwächen der Schwaben, die durch Balakovs Platzverweis nach dem Handspiel zusätzlich geschwächt waren, gnadenlos aus.
Rangnick reagierte und stellte die Abwehr auf Dreierkette um. Aber die Partie war längst verloren.
Fazit : Der Dreierpack überraschte nach der ausgeglichenen ersten Halbzeit.
Von Harald Kaiser, Frank Lußem und George Moissidis