Der Goalgetter schlägt nach sechs Minuten zu: Fernando Torres (l.) trifft zum 1:0. picture-alliance
Liverpools Coach Rafa Benitez schickte gegenüber dem 1:0 beim FC Fulham Fabio Aurelio und Riera für Insua und Dossena aufs Feld. Mascherano, der am Wochenende wegen Müdigkeit gefehlt hatte, war diesmal aufgrund einer Gelbsperre verhindert. Benitez' Gegenüber Guus Hiddink vertraute wieder auf Ballack, der beim jüngsten 2:0 in Newcastle nur als Joker agiert hatte. Mikel musste auf die Bank. Dort nahm auch Anelka Platz, weil Drogba seine Knöchelprobleme überwunden hatte.
Solch einen Start hatte man an der Anfield Road nicht unbedingt erwartet: Richtig offensiv gingen beide Teams die Partie an, ein frühes Tor war die fast schon logische Folge. Nach einer artistischen Klärungsaktion von Alex gegen Gerrard nahm Kuijt vor dem Strafraum das Leder auf und legte es nach rechts zu Arbeloa. Der Spanier sah, dass Landsmann Torres Platz hatte und legte ihm das 1:0 perfekt auf (6.). Chelseas Antwort ließ genau eine Minute auf sich warten: Fabio Aurelio verlor die Kugel an Kalou, der sofort Drogba freispielte - aber Reina ließ sich im Eins-gegen-Eins nicht tunneln. Ziemlich unbeeindruckt gingen die Gäste mit dem Rückstand um, es ging gut nach vorne, ohne dass sich Liverpool aber versteckte. In einem rasanten Spiel hatten beide Seiten ihre guten Aktionen, die besseren Chancen erspielte sich Chelsea: Erst verzog Malouda knapp (24.), fünf Minuten später vergab Drogba seine zweite dicke Möglichkeit: Von Ballack klasse eingesetzt, ballerte der Ivorer, alleingelassen von Carragher, die Kugel aus bester Position drüber.
Champions League
Die Belohnung für die Blues folgte sechs Minuten vor der Pause: Ivanovic - der Serbe und Bosingwa-Ersatz machte erst sein zweites Champions-League-Spiel - köpfte am ersten Pfosten Maloudas Ecke wuchtig in die Maschen. Und wie nach dem 1:0 hätte es umgehend beinahe auch auf der anderen Seite geklingelt. Doch Cech ließ den Schuss von Kuijt, der plötzlich in der rechten Strafraumhälfte aufgetaucht war, nicht passieren (40.). So ging es mit einem verdienten 1:1 in die Kabinen.
Auch vom ausgeglichenen Spielstand oder der Halbzeitpause ließen sich die Akteure von ihrem Offensivdrang nicht abhalten. Erst kratzte Carragher Drogbas nächsten Versuch gerade noch von der Linie (51.), auf der anderen Seite zielte Torres aus guter Position knapp drüber (53.). Das Tor machte Chelsea - und wieder war es Ivanovic nach einer Ecke! Diesmal brachte sie Lampard herein, und in der Mitte kümmerte sich keiner um den Torschützen (62.).
Premierentore: Bei seinem zweiten Champions-League-Einsatz traf Branislav Ivanovic (2.v.l.) nach zwei Ecken per Kopf zum 1:1 und 2:1 - und hebt dann jubelnd ab. picture-alliance
Schock für Liverpool, und das nutzten die Blues eiskalt aus. Fünf Minuten nach dem 2:1 belohnte sich Drogba selbst, als er Maloudas scharfe Hereingabe vor Carragher und Fabio Aurelio aus kurzer Distanz einnetzte. Ballack hatte den Angriff mit einem starken Steilpass eingeleitet. Es war die Entscheidung, Liverpool rannte unbeholfen an, Chelsea ließ fast nichts mehr zu und nahm den beruhigenden Vorsprung mit nach Hause.
Liverpool erlebte im Hinspiel also einen regelrechten Schock. In der Liga zuletzt in bestechender Form, dazu hatten die Reds beide Duelle mit Chelsea in dieser Saison gewonnen. Jetzt muss schon ein kleines Wunder im Rückspiel am kommenden Dienstag an der Stamford Bridge her. Chelsea, dann ohne seinen gelbgesperrten Kapitän Terry, kann auch auf die Statistik bauen: In den drei K.o.-Duellen zwischen den Reds und den Blues seit 2005 kam immer die Mannschaft weiter, die das zweite Spiel zuhause austragen durfte. Zuvor aber stehen jeweils noch Ligaaufgaben an: Liverpool empfängt am Samstag die Blackburn Rovers, Chelsea die Bolton Wanderers.