Lyons Coach Bruno Genesio musste auf seinen gesperrten Kapitän Fekir verzichten, der sich im letzten Gruppenspiel die dritte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Außerdem fehlten im Vergleich zum 2:1 gegen Guingamp in der Liga Marcal und Tousart (beide Bank), dafür kehrten die zuletzt geschonten Ndombelé, Mendy und Depay zurück in die Startelf.
Barcelonas Trainer Ernsto Valverde hatte beim 1:0 gegen Vallodolid ebenfalls Teile seines Stammpersonals geschont und beorderte Suarez, Rakitic, Lenglet und Semedo in die Startelf. Vidal und Alena mussten mit der Bank Vorlieb nehmen, Vermaelen fiel mit einer Muskelverletzung aus. Kevin-Prince Boateng, zuletzt mit seinem Debüt in der Liga, fehlte gänzlich im Kader der Katalanen.
20 Minuten Chancenfestival - Terrier zwingt ter Stegen zur Glanzparade
Die Offensiven beider Teams benötigten vom Start weg überhaupt keine Anlaufzeit. Nach nicht einmal 25 Sekunden verzog Dembelé aus aussichtsreicher Position, kurze Zeit später setzte Messi einen Freistoß aus 17 Metern über das Tor (4.). Die Franzosen versteckten sich ebenfalls keineswegs: Zunächst musste ter Stegen einen Flachschus von Aouar entschärfen (5.), dann zeigte der Keeper sein ganzes Können: Einen fulminanten Distanzschuss von Terrier lenkte die deutsche Nummer zwei mit einer klasse Flugparade noch an die Latte (9.).
Nach diesem Ausrufezeichen der Franzosen kamen jedoch die Katalanen immer besser ins Spiel - auch bedingt durch die durchaus offensive Ausrichtung Lyons, die Barcelona immer wieder Räume im Mittelfeld ermöglichte. Dembelé (12.), Rakitic (16.) und Messi (18.) sorgten für weitere gefährliche Abschlüsse der Blaugrana, erneut Dembelé scheiterte bei der besten Barça-Gelegenheit des ersten Durchgangs freistehend an Lyon-Keeper Lopes (19.) - das Ende eines zwanzigminütigen Chancenfestivals.
Lyon zog sich in der Folge etwas mehr zurück, legte mehr Wert auf defensive Stabilität, setzte aber immer wieder Nadelstiche nach vorne: Piqué klärte mit einem klasse Tackling im letzten Moment gegen Dembelé (30.). Barcelona erspielte sich in dieser Phase zwar ein deutliches Übergewicht, kam aber erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs wieder zu brauchbaren Möglichkeiten. Distanzschüsse von Dembelé (44.) und Busquets (45.+1) rauschten nur knapp am Ziel vorbei. Das 0:0 beim anschließenden Pausenpfiff schien angesichts der zahlreichen Möglichkeiten geradezu absurd.
Achtelfinal-Hinspiele
Barça nähert sich an - doch der Treffer will nicht fallen
Den zweiten Durchgang gingen beide Teams dann deutlich verhaltener an, das Tempo nahm ab, die Foulspiele zu. Depay sorgte für anfangs etwas gefährlichere Gastgeber mit einem Schuss aus der Drehung für einen ersten Warnschuss (52.), dann vergaben Suarez (63.) und Messi (65.) auf der Gegenseite aus aussichtsreicher Position. Die erste Großchance des zweiten Durchgangs gehörte ebenfalls den immer stärker werdenden Katalanen: Alba fand mit einer flachen Hereingabe den freistehenden Suarez in zentraler Position, der Uruguayer rutschte beim Abschluss jedoch leicht weg und setzte den Ball knapp am linken Pfosten vorbei (70.).
Nur kurze Zeit später hätte die gleiche Kombination erneut beinahe zum Erfolg geführt, Suarez konnte einer scharfen Alba-Flanke aber keine entscheidende Richtungsänderung mehr mitgeben (74.), unmittelbar danach scheiterte der eingewechselte Coutinho mit einem harten Distanzschuss an Lopes (75.). Lyon kam nun kaum noch zu Entlastungsangriffen, Barcelona schnürte die Franzosen am eigenen Sechszehner ein - doch der Treffer wollte nicht fallen. Sowohl Busquets, der an einer Parade von Lopes scheiterte (86.), als auch Suarez mit einem Kopfball aus kurzer Distanz (87.) und Messi mit einem weiteren Freistoß aus herausragender Position (90.) kamen nicht mehr zum Siegtor für die Blaugrana.
Lyon hat somit im Rückspiel im Camp Nou am 13. März noch alle Möglichkeiten auf ein Weiterkommen, ist am Sonntag aber zunächst in der Liga bei der AS Monaco gefordert (21 Uhr). Der FC Barcelona tritt bereits am Samstag in Sevilla an (16.15 Uhr).