Personell ging Härtel das Nachbarschaftsduell im Vergleich zum 2:1 bei Fortuna Köln auf einer Position verändert an: Sowislo erhielt den Vorzug vor Erdmann, der auf der Bank Platz nahm.
Umfangreicher fielen die Veränderungen beim HFC aus: Nach dem 3:0 gegen Münster begannen Bohl, Lindenhahn und Fetsch für Gjasula, Starrostzik (Zerrung) und El-Helwe (Bank).
Die Atmosphäre in der mit über 22.000 Zuschauern besetzten MDCC-Arena übertrug sich schnell auf das Feld – es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der beide Teams sich aber nicht in Zweikämpfen und Nickeligkeiten verloren, sondern immer wieder den schnellen Weg in die Offensive suchten. Erstmals gelang das Magdeburg bereits in der achten Minute: Sowislo köpfte auf Beck, der den eigentlich zu hohen Ball mit der Hacke ins Tor spitzelte – 1:0.
Halle kämpft nach Doppelschlag
Und nur vier Minuten später legte der Tabellenzweite nach: Dükers Traumpass hebelte die HFC-Defensive aus, Niemeyer war zur Stelle und netzte zum 2:0 ein. Nach diesem Doppelschlag blieb der FCM tonangebend, doch Niemeyers Flanke geriet zu ungenau (17.). Zwar gelang es Halle in der Folge besser, sich auf die schnellen Angriffe des FCM einzustellen. In der besten Szene rettete Müller gegen Sowislo (30.). Da Bohls Schuss aus zweiter Reihe abgefälscht und damit harmlos wurde, blieb es zur Pause beim 2:0 für die Hausherren.
17. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel brauchten beide Teams einige Zeit, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Magdeburg verzeichnete in der 58. Minute die erste Chance im zweiten Durchgang: Düker nahm ein Zuspiel mit dem Rücken zum Tor und verlangte Müller mit seinem Schuss aus der Drehung alles ab.
Anschlusstreffer und Doppel-Rot
Mitten in die Drangphase der Magdeburger fiel der Anschlusstreffer für Halle: Fetsch zog von Zenga geschickt ab, Handkes Rettungsversuch blieb vergeblich (68.). In der Folge wurde es unübersichtlich: Zunächst blieb eine Attacke von Bohl an Türpitz vom Unparteiischen unentdeckt. Der Magdeburger, eine Minute zuvor eingewechselt, "revanchierte" sich mit einem Ellbogenschlag und wurde mit Rot vom Platz gestellt (71.). Einen Schubser von Ajani in der anschließenden Rudelbildung ahndete der Referee ebenfalls mit einem Platzverweis (72.).
Mit zehn gegen zehn ging es in die Schlussphase, in der Halle auf den Ausgleich drückte, aber zunächst keine zündenden Ideen gegen die sichere Magdeburger Defensive fand. Stattdessen hatte Schwede allein vor Müller die Chance auf die Entscheidung, scheiterte aber am HFC-Schlussmann (88.). In der Nachspielzeit hatte der HFC den Ausgleich dann gleich zweimal auf dem Fuß: Zunächst wurde ein Distanzschuss von Röser von der Linie gekratzt, anschließend traf Baumgärtel nur die Latte (90.+4). Es blieb aber beim 2:1.
Magdeburg festigt mit dem zwölften Saisonsieg den zweiten Platz und kann am Samstag (14 Uhr) beim Gastspiel in Chemnitz einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen, Halle empfängt am Freitagabend (19 Uhr) Hansa Rostock.