Mainz' Coach Kasper Hjulmand veränderte seine Mannschaft nach der 0:3-Niederlage in Wolfsburg personell wie auch taktisch. Koo, Malli, Jairo und Baumgartlinger ersetzten Jara, Soto, Djuricic und Allagui. Verglichen mit der ersten Liga-Pleite spielten die Nullfünfer im 4-2-3-1 statt im 5-3-2. Bei Werder baute der neue Trainer Viktor Skripnik nach der gelungenen 2:0-Premiere im DFB-Pokal im Chemnitz zweimal um: Obraniak, unter Dutt noch auf dem Abstellgleis, und Junuzovic (nach Sehnenreizung im Knie) ersetzten Hajrovic und Aycicek. Der Pole übernahm im 4-4-2 mit Raute gleich die wichtige Position zentrale hinter den Spitzen.
Werder findet nicht statt - Okazaki trifft früh
Das Bundesliga-Debüt des ersten ukrainischen Cheftrainers startete denkbar schlecht. Die Bremer bekamen zu Beginn keinen Zugriff auf das Spiel und kamen gegen flink kombinierende Mainzer stets einen Schritt zu spät. So fiel auch das 1:0 für die Gastgeber: Koo wurde im Mittelfeld nicht angegangen, sodass er Okazaki mit einem tollen Pass in die Tiefe bedienen konnte. Der Japaner narrte im Strafraum gleich drei Gegenspieler und schob anschließend locker ein (3.).
Seinem sechsten Saisontreffer folgte um ein Haar das siebte. Wolf entschärfte einen Kopfball des WM-Teilnehmers (6.). Auch sonst lief der Ball konstant in eine Richtung. Werder hingegen kam nicht einmal mehr über die Mittellinie und war schon jetzt reif für eine Verschnaufpause.
Die Hanseaten fanden schlichtweg überhaupt nicht statt. Sowohl die Zweikampf- als auch die Passquote waren unterirdisch. Einzig der knappe Spielstand und die schlechte Mainzer Chancenverwertung (Malli, 22.) hielt die Skripnik-Elf noch am Leben.
Der 10. Spieltag
Aus dem Nichts heraus kam Grün-Weiß dann aber zu einem Foulelfmeter: Bartels knickte nach leichtem Kontakt mit Karius ein und ermöglichte damit di Santo die Großchance. Der Argentinier scheiterte zwar im ersten Anlauf, beförderte dann aber den Nachschuss per Kopf in die Maschen zum äußerst schmeichelhaften 1:1-Pausenstand.
Di Santo dreht den Spieß um
Für die im ersten Durchgang drückend überlegenen Nullfünfer kam es nach dem Seitenwechsel noch dicker! Ein feines Zuspiel von Kroos verwertete di Santo akrobatisch aus spitzem Winkel (49.).
Spiel gedreht: Franco di Santo überlupft Loris Karius zum 2:1. Getty Images
Und plötzlich spielte Grün-Weiß ebenbürtig mit und hätte durch den argentinischen Goalgetter beinahe sogar das 3:1 nachgelegt (55.). Ansonsten generierten die Gastgeber weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, allerdings fiel der Hjulmand-Elf wenig Kreatives ein. Abschlüsse? Fehlanzeige.
Werder hatte defensiv gewechselt (Makiadi für Obraniak, 55.) und machte fortan hinten seine Hausaufgaben. Zwar traf Okazaki noch einmal ins Tor, jedoch stand der Japaner dabei im Abseits (71.). Ansonsten ließ die Werder-Abwehr nur wenig anbrennen.
In der Schlussviertelstunde riskierte Hjulmand mehr und brachte Allagui (77., für Malli) und Sliskovic (84., für Baumgartlinger). Doch auch mit frischem Wind kam Mainz nicht mehr zum Ausgleich, weil die Nullfünfer nur ganz selten in den Strafraum eindrangen. Lediglich nach einer verunglückten Galvez-Verlängerung wurde es noch einmal brisant: Jairo schoss drüber (90. +2). Am Ende aber jubelten die Bremer, die im zehnten Anlauf ihren ersten Dreier feierten.
Mainz trifft am Samstag (15.30 Uhr) auswärts auf Leverkusen, Bremen trifft im Topspiel des 11. Spieltags am Samstagabend (18.30 Uhr) auf den VfB Stuttgart.