Riesenjubel in Mainz. Trainer Klopp herzt den dreifachen Torschützen Zidan. dpa
Zu der eminent wichtigen Partie im Abstiegskampf traten beide Teams nach einem 0:0 in der Vorwoche an. Nach dem Mainzer Remis in Frankfurt setzte Trainer Jürgen Klopp auf mehr Offensive und brachte Neueinkauf Soto für Pekovic. Auf der rechten Abwehrseite ersetzte zudem Rose Weigelt. Bei Cottbus musste Coach Petrik Sander auf den am Knie verletzten McKenna verzichten. Dafür kam der zuletzt gegen Bochum noch Rot-gesperrte da Silva zum Einsatz.
Vom Anpfiff an ging es im Stadion am Bruchweg zur Sache. Bereit in der zweiten Minute versuchte Kioyo für Cottbus einen Distanzschuss, nachdem Azaouagh den Ball leichtfertig verloren hatte. Der Cottbuser Stürmer verzog aber deutlich.
Dies wirkte wie ein Weckruf für die Mainzer, die anfingen, die Cottbuser Defensive unter Druck zu setzen. In der 4. Minute brannte es zum ersten Mal im Strafraum der Lausitzer. Ruman setzte sich an der Torauslinie gegen Mitreski durch und hob den Ball in die Mitte, wo da Silva im letzten Moment gegen den einschussbereiten Soto klären konnte.
Der 21. Spieltag
Der Mainzer Druck hielt an und fast zwangsläufig fiel in der 7. Minute der Führungstreffer für die Elf von Jürgen Klopp. Allerdings leistete Cottbus' Verteidiger Mitreski gütige Mithilfe, als er einen flachen Pass von Soto zu Andreasen durchließ. Dieser stand dadurch frei vor Piplica und gab dem Keeper keine Abwehrmöglichkeit.
Daraufhin zog sich der FSV Mainz in die Defensive zurück und lauerte auf Konter über den schnellen Zidan. Dies brachte jedoch Cottbus ins Spiel und zu Chancen. Zunächst konnten Wache und seine Vorderleute bei einem Freistoß von Munteanu (15.) und nach einer Cottbuser Ecke (16.) die Führung noch halten, doch in der 20. Minute markierten die Lausitzer den Ausgleich. Rost bediente den durchgestarteten Radu mit einem Steilpass. Der Cottbuser Stürmer steuerte alleine auf Wache zu und vollstreckte eiskalt.
Doch die Mainzer zeigten sich keineswegs geschockt, sondern antworteten sofort. Gerber sah,l wie sich Zidan Richtung Cottbuser Tor absetzte und spielte den Steilpass ideal in den Lauf des Ägypters. Zidan startete durch und zog an der Strafraumgrenze ab. Piplica kam zwar noch an den Ball, konnte die erneute Führung der Mainzer aber nicht verhindern (22.).
In der Folgezeit beackerten beide Teams den tiefen Boden in einen intensiv geführten Fußballspiel. Cottbus hatte mehr Ballbesitz und ein Übergewicht im Mittelfeld, kam jedoch nicht mehr so gefährlich vor das Mainzer Tor, um Wache und seine Vorderleute in Schwierigkeiten zu bringen. Dann kam für den FC Energie auch noch Pech dazu, als Munteanu einen Freistoß nur denkbar knapp am rechten Pfosten vorbeischoss.
Anders die Mainzer, die mit ihren schnellen Angriffen stets gefährlich wirkten und die Cottbuser Abwehr, der McKenna sichtlich fehlte, immer wieder in Schwierigkeiten brachten. Für den Treffer zum 3:1 musste für die Mainzer aber ein Strafstoß herhalten. Radu hatte nach einer Ecke Soto gefoult, und Schiedsrichter Günter Perl entschied sofort auf Elfmeter. Die Chance ließ sich Zidan nicht nehmen und verwandelte sicher ins rechte untere Eck zur Mainzer Halbzeitführung (40.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte wollten die Cottbuser den Anschluss noch einmal herstellen und spielten munter nach vorne. Doch mehr als eine Freistoß-Chance, bei der Gunkel den Ball nur knapp neben das Tor setzte (50.), gelang den Lausitzern nicht. Dafür wurde die Sander-Elf anfällig für Konter der Mainzer.
Zunächst scheiterten die Mainzer aber reihenweise an Piplica im Cottbuser Tor, der Chancen von Ruman (51.), Soto (54.) und Zidan (56.) mit guten Paraden vereitelte. In der 60. Minute war aber auch der Keeper von Energie Cottbus machtlos. Ruman nahm tief in der eigenen Hälfte einen Abwurf von Wache auf und spielte den Ball über das halbe Spielfeld zu Zidan, der frei vor dem Cottbuser Tor auftauchte und überlegt einschob.
Danach schalteten die Mainzer einen Gang zurück, und auch der FC Energie betrieb mehr oder weniger Schadensbegrenzung. Während Petrik Sanders Schützlinge sich nicht abschießen lassen wollten, hatte der FSV Mainz 05 das Spiel unter Kontrolle und brachte den Sieg locker nach Hause.
Dieser Heimsieg befördert den FSV Mainz erstmals seit dem 9. Spieltag wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. Die Elf von Jürgen Klopp hat in den vier Rückrundenpartien damit zehn Punkte geholt und darf weiterhin am Unternehmen Klassenerhalt arbeiten. Nächster Gegner wird am 22. Spieltag die Hertha sein. Energie Cottbus ist nach guter Vorrunde und einem Rückrundenstart mit fünf Punkten aus drei Spielen nach dieser Niederlage wieder im Abstiegskampf angekommen und sollte am nächsten Spieltag in Nürnberg punkten, um nicht tiefer in den Sog zu geraten.