Hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Ashkan Dejagah (l.), hier gegen Bajramovic. dpa
Im Vergleich zum 2:0 in Bremen nahm Trainer Mirko Slomka nur eine Änderung vor: Rafinha kehrte nach seiner Gelbsperre zurück auf die rechte Abwehrseite, Hoogland nahm dafür auf der Bank Platz. Auch Herthas Trainer Falko Götz sah nach dem 2:1-Erfolg gegen Hamburg wenig Veranlassung, sein Team umzustellen. Lediglich der verletzte Bastürk (Knieprobleme) wurde durch Mineiro ersetzt.
Schalke war in der Anfangsphase das druckvollere Team. Die Kombinationen fanden aber meist an der Strafraumgrenze ihr Ende. Als sich die Hertha nach sieben Minuten das erste Mal in der Offensive zeigte, wurde es gleich brandgefährlich: Gimenez' Kopfball nach Flanke von Gilberto entschärfte Neuer mit einem Blitzreflex, vor dem einschussbereiten Pantelic konnte Rodriguez in höchster Not klären. In der 13. Minute tankte sich Gimenez im Strafraum durch und setzte Pantelic ein. Auch der Serbe scheiterte aber mit seinem Linksschuss aus elf Metern am reaktionsschnellen Neuer.
Das Bemühen war den Schalkern nicht abzusprechen, allein, es fehlte die Durchschlagskraft. Deutlich mehr Ballbesitz, viel Quergeschiebe, wenig Ideen - so fiel das Fazit nach einer halben Stunde für die "Königsblauen" aus. Die Berliner ließen sich indes weit in die eigene Hälfte fallen und warteten auf Konterchancen. Erst in der 32. Minute musste Fiedler nach einem Schuss von Lövenkrands aus 17 Metern das erste Mal eingreifen. Auch die beste Gelegenheit der ersten Hälfte gehörte dem Dänen: Lincoln nutzte eine Unachtsamkeit der Herthaner mit einem schnellen Einwurf, den Varela verlängerte. Mutterseelenallein vergab Lövenkrands aus kürzester Distanz kläglich. Dem Dänen gelang es, den schon am Boden liegenden Fiedler anzuschießen (39.). So blieb es bis zur Pause beim torlosen Remis in der Veltins-Arena.
Der 21. Spieltag
Die zweite Hälfte knüpfte da an, wo die erste aufgehört hatte. Die Gelsenkrichener bestimmten die Partie, ohne zu Torchancen zu kommen. Meist bekam die Hertha-Abwehr noch ein Bein dazwischen, wie zum Beispiel Friedrich, als er in der 56. Minute einen Schritt schneller war als der einschussbereite Bordon. Auch Kuranyi schaffte es sträflich allein gelassen nicht, Fiedler mit einem Kopfball zu überwinden (61.). Drei Minuten später machte es der Angreifer in seinem 150. Bundesligaspiel besser: Nach einer der zahlreichen Ecken für Königsblau setzte sich Kuranyi gegen Jerome Boateng im Luftkampf durch und erzielte sein sechstes Kopfballtor in dieser Saison - die hochverdiente Führung für die Hausherren.
Mit dem Mute der Verzweiflung griff die Götz-Truppe noch einmal an, und das beinahe mit Erfolg. Dejagah traf in der 75. Minute die falsche Entscheidung. Anstatt selbst abzuschließen, legte er allein vor dem Tor quer. Rodriguez klärte mit einer Grätsche zur Ecke. Nur eine Minute später machten die Schalker den Sack zu. Der eingewechselte Halil Altintop setzte bei einem Konter Lövenkrands in Szene, der erst an Fiedler scheiterte, im Nachsetzen dann aber doch das 2:0 erzielte.
Neunter Saisontreffer im 150. Bundesligaspiel: Kevin Kuranyi. dpa
Damit war die Partie entschieden, da die Berliner keine großen Anstalten mehr machten, eine Wende herbeizuführen. Routiniert brachten die Gelsenkirchener das Ergebnis mühelos über die Zeit.
Schalke will am Samstag in Wolfsburg den siebten Sieg in Folge einfahren und seine Spitzenposition weiter ausbauen. Die heimstarken Herthaner empfangen zeitgleich die Rheinhessen aus Mainz.