Mainz' Trainer Martin Schmidt musste auf Bell verzichten, der bei der 1:2-Niederlage in Darmstadt Gelb-Rot gesehen hatte, und beorderte zudem Frei, de Blasis und Quaison auf die Bank. Bungert, Gbamin, Bojan und Jairo standen dafür in der Startelf.
Vier Änderungen gab es auch auf Schalke. Im Vergleich zum 2:2 bei Borussia Mönchengladbach im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League brachte S04-Trainer Markus Weinzierl Badstuber, Stambouli, Meyer und Schöpf für Nastasic (grippaler Infekt), Geis, Bentaleb und Caligiuri (alle Bank).
Schalke erwischte in Mainz den besseren Start und kam rasch zu einigen Vorteilen. Statistisch sprach viel für die Knappen, die in der Anfangsviertelstunde an die 80 Prozent Ballbesitz hatten und über 60 Prozent ihrer Zweikämpfe gewannen. Das Problem: Vorne fehlte die Durchschlagskraft, sodass nennenswerte Abschlüsse der Gäste, die zu oft zu ungenau spielten, nicht geboten waren.
Bundesliga, 25. Spieltag
Der FSV seinerseits verzichtete zunächst auf aggressives Pressing, stand dafür sehr tief und war sehr gut geordnet. Nach etwas mehr als 20 Minuten wurden die Rheinhessen aber mutiger, was unmittelbar zu einem unterhaltsameren Spiel führte. Die Nullfünfer forcierten das Flügelspiel und hatten zudem rechte Seite der Schalker als Schwachstelle erkannt. Über links sorgten Brosinski und Öztunali für Wirbel und initiierten so auch immer wieder sehenswerte Angriffe. Nur ließen auch bei den Nullfünfern nennenswerte Abschlüsse weiter auf sich warten.
Es dauerte bis in die Schlussphase der ersten Hälfte hinein, ehe es klare Torchancen zu sehen gab - und die hatten die Mainzer: Zuerst rettete S04-Keeper Fährmann gegen Cordoba (37.), dann irritierte Kolasinac Bojan entscheidend (38.), ehe wiederum Fährmann eingreifen musste, diesmal bei einem wuchtigen Schuss von Latza (39.). Folglich hatten es die Gelsenkirchener ihrem Schlussmann zu verdanken, dass es torlos in die Kabinen ging.
Schalker Paukenschlag nach Wiederanpfiff
Gefährlicher Maskenmann: Sead Kolasinac. picture alliance
Weinzierl reagierte in der Halbzeit und brachte Bentaleb für Goretzka. Und der Algerier durfte kurz darauf gleich das Führungstor seiner Mannschaft bejubeln! Der engagierte Kolasinac leitete den Angriff über links ein, marschierte nach vorne, spielte einen feinen Doppelpass mit Burgstaller und vollendete dann höchstpersönlich nach guter Ballmitnahme ins rechte Eck (50.).
Das Tor zeigte auf beiden Seiten Wirkung. Die Mainzer verkrampften danach ein wenig und konnten trotz großer Anstrengungen nicht mehr so frech aufspielen wie zuvor. Dagegen traten die Schalker stabiler auf und ließen in der Folge nicht mehr viel zu.
Insgesamt verflachte die Begegnung zusehends, was zu einem großen Teil einer nicht unerheblichen Fehlpassquote geschuldet war. Hinzu kamen zahlreiche kleinere Fouls, die den Spielfluss störten.
Mainzer Mühen zahlen sich nicht aus
Dennoch ließen die Mainzer nicht locker. Die Hausherren rannten und drängten auf den Ausgleich, nur haperte es weiterhin in der Umsetzung. Das Passspiel lahmte, es fehlte die zündende Idee. Schmidt erhöhte in der Schlussphase dann auch noch das Risiko, indem er den offensiveren Muto für den defensiveren Latza brachte (82.). Letztlich reichte es nicht für den FSV, der seine vierte Heimpleite schlucken musste und nun mehr denn je nach unten blicken muss. Der Abstand auf den auf dem Relegationsrang liegenden Hamburger SV beträgt nur noch zwei Punkte.
Beide Mannschaften verabschieden sich damit in die Länderspielpause. Danach steht für die Gelsenkirchener direkt ein echtes Highlight auf dem Programm, das Revierderby gegen Erzrivale Borussia Dortmund. Anpfiff ist am Samstag, den 1. April, um 15.30 Uhr. Mainz ist tags darauf ab 15.30 Uhr in Ingolstadt gefordert.