Eines war Manchester United auch beim schlechtesten Willen nicht anzulasten. Dass es die Mannschaft von Trainer Erik ten Hag nicht versucht hätte, dass sie leblos dahergekommen wäre, dass sie sich hängen gelassen hätte, das konnte man ihr nicht vorwerfen. Es war zwar ein ziemlich enttäuschender Auftritt, den die Red Devils am Samstagnachmittag bei ihrem Heimspiel gegen Crystal Palace hinlegten - an mangelndem Engagement waren sie aber nicht gescheitert.
Dass ManUnited im Mittelfeld der Tabelle versank, hatte in erster Linie damit zu tun, dass es erst an Tempo und dann - als die Angriffe in der Schlussphase gerade zwingender wurden - an Glück und Zeit fehlten, um der Partie noch einmal eine Wende zu verleihen.
Der Rekordmeister hatte ja dominant begonnen, war dann aber Mitte der ersten Hälfte nach einer Standardsituation ins Hintertreffen geraten. Ein Freistoß von der rechten Seite, ein herrlicher Schuss von Andersen, der unter der Latte einschlug - und schon lief ManUnited einem Rückstand hinterher (25.).
Es sollte einfach nicht sein an diesem Nachmittag
Was auch immer die Gastgeber fortan unternahmen, es mangelte an Kreativität und Tempo, an Klarheit und Überzeugung, an Durchschlagskraft und Präzision. Eine der besten Torchancen vergab Mount per Kopf (70.), wenig später kullerte eine Hereingabe des eingewechselten Garnacho, die gleich zweimal abgefälscht wurde, am Tor der Eagles vorbei (73.). Spätestens da hatte man den Eindruck: Es sollte einfach nicht sein an diesem Nachmittag.
Als Schiedsrichter Christopher Kavanagh die Partie nach 90 Minuten beendete, sprachen die Zahlen eine eindeutige Sprache. ManUnited hatte nicht nur 77 Prozent Ballbesitz gehabt, sondern auch 19:8 Torschüsse abgegeben und 10:4 Ecken geschlagen. In der entscheidenden Disziplin aber war Crystal Palace obenauf: dem Toreschießen.