Der FC Bayern wird, aller Voraussicht nach schon im Frühjahr, die nach dem Aus von Hasan Salihamidzic vakante Stelle des Sportvorstands neu besetzen; vieles deutet trotz Gegenstimmen im Verein daraufhin, dass Max Eberl vor einem Engagement beim deutschen Rekordmeister steht. Er gilt als Wunschlösung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Der finale Beschluss soll am 28. Februar bei der Aufsichtsratssitzung getroffen werden.
Aufsichtsrat ändert Passus auf 50 Millionen Euro
Der neue Sportvorstand wird dann eine neue finanzielle Freiheit haben. Lange Zeit galt beim FCB, dass jegliche Handlungen, die mehr als 25 Millionen Euro betragen, vom Aufsichtsrat abgesegnet werden müssen. Dieser Passus hat sich geändert. Nach kicker-Informationen hat das Kontrollgremium vor rund einem Jahr die finanzielle Barriere um das Doppelte neu bestimmt. Seither hat der Vorstand beim FC Bayern einen freien Handlungsspielraum von 50 Millionen Euro.
Beispiel: der Transfer von Bryan Zaragoza. 13 Millionen Euro fixe Ablösesumme, aufgrund des vorzeitigen Wechsels kommen drei bis fünf Millionen Euro Leihgebühr obendrauf, dazu ein Fünfjahresvertrag bis 2029 mit einem Jahresgehalt von etwa vier Millionen Euro, also insgesamt 20 Millionen Euro. Macht in der Endabrechnung rund 36 bis 38 Millionen Euro. Ein solcher Deal hätte bis vor rund einem Jahr noch vom damals acht- inzwischen (nach der Aufnahme von Karl-Heinz Rummenigge im vergangenen Sommer) neunköpfigen Aufsichtsrat die Zustimmung gebraucht. Heute darf der Vorstand dies allein entscheiden - und abwickeln.
Mehr Vertrauen für Dreesen und Diederich
Damit schenkt das Kontrollorgan um Gremiums-Chef Herbert Hainer, Uli Hoeneß, Rummenigge, Edmund Stoiber, Dr. Dieter Mayer (Vizepräsident), Dr. Jan Heinemann (adidas), Dr. Gernot Döllner (Audi), Dr. Werner Zedelius (Allianz) und Thorsten Langheim (Telekom) dem neuen Vorstand mit CEO Jan-Christian Dreesen und Michael Diederich als Finanzprofis mehr Vertrauen. Wovon letztlich am meisten der neue, künftige Sportvorstand profitieren wird.