Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Ein unterhaltsames Spiel war es allemal, qualitativ gut jedoch vor allem durch viel Tempo und Angriffslust auf beiden Seiten. Haarsträubend aber gleichzeitig die zahlreichen Schnitzer im Abwehrverhalten und eine gewisse Sorglosigkeit bei der Erledigung der Deckungsarbeit, sowohl bei Gladbach, als auch bei Schlußlicht Freiburg.

Die Borussen starteten mit Hoersen auf der rechten Seite der Viererkette für den gesperrten Paßlack, Pflipsen rückte für Hochstätter in die Mannschaft und spielte hinter den Spitzen, Effenberg agierte dafür verstärkt aus der Defensive, Wynhoff vorgeschoben auf der rechten Seite. Bei den Gästen mühte sich der Ex- Gladbacher Sternkopf im halblinken Mittelfeld anstelle von Guezmir, und auf der rechten Außenbahn ersetzte Korell den verletzten Kohl.

Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Gladbacher bemühten sich, angetrieben häufig von Effenbergs langen Pässen auf die rochierenden Dahlin und Juskowiak, die frühe Führung auszubauen. Doch auch die Freiburger versteckten sich nicht, störten früh mit den nach vorne orientierten Wassmer, Spies, Sternkopf und Sutter, die mit häufigen Platzwechseln und viel Laufarbeit für Verwirrung auf Seiten der Gladbacher sorgten, die sichtbare Probleme mit der Zuordnung der Gegenspieler im Raum hatten.

Zu nachlässig gingen die Borussen zudem in die Zweikämpfe, so daß sich die Gäste mit ihren schnellen Kombinationen, meist inszeniert von Sutter, ein Übergewicht erarbeiteten. Im hohen Tempo der Freiburger Angriffe verlor Gladbachs Deckung häufig den Überblick (Hoersen, Fournier). Die Borussen wirkten zu pomadig und ohne Aggressivität - das aber galt nur für die Defensive. Wesentlich effektiver trumpften die Borussen auf, wenn es Richtung gegnerisches Tor ging: Effenberg und später vor allem Pflipsen waren in ihrem Tatendrang kaum zu bremsen, allein Dahlin hatte vier ganz dicke Möglichkeiten (von denen er zwei nutzte), und auch Juskowiak setzte der Freiburger Dreierkette mächtig zu.

Deshalb ging Borussias 4:2-Führung trotz aller Schwächen im hinteren Bereich in Ordnung. Doch auch nach dem Doppelschlag (50. und 57. Minute) steckte Freiburg nicht auf. Trainer Finke schickte Heidenreich für Spanring auf das Feld, ließ hinten Mann gegen Mann spielen, verstärkte mit Jurcevic noch den Druck. Wassmers Anschlußtor nach einer erneuten Unstimmigkeit in Gladbachs Hintermannschaft - diesmal zwischen Kamps und Fournier - kam allerdings zu spät.

Es berichten Oliver Bitter und Robin Halle