Nach dem 1:0-Erfolg in Freiburg stellte Borussia-Coach Hans Meyer sein Team auf einer Position um: Für Stassin rückte Demo in die Start-Elf. Berlins Interimstrainer Falko Götz musste gegenüber dem 2:0-Sieg gegen Nürnberg auf den verletzten Alves (Muskelfaserriss im Oberschenkel) verzichten. Für ihn stand zum ersten Mal seit dem 9. Spieltag Deisler in der Anfangsformation. Schmidt bekam den Vorzug auf der rechten Abwehrseite vor Lapaczinski.
Die Gladbacher begannen mit Volldampf nach vorne, attackierten den Gegner früh und wurden schon in der 4. Minute mit einem Traumtor belohnt: Eine Kopfballabwehr von Simunic nahm Ulich direkt. Der Schuss flog wie ein Strich aus 16 Metern direkt ins Lattendreieck. Die Berliner versuchten sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Die Hauptstädter brachten Ruhe ins Spiel, bauten ihr Spiel nach vorne langsam auf. So wurde die Partie ausgeglichener und vor allem durch die Taktik geprägt. Torchancen waren Mangelware, da die Abwehrreihen beider Teams gut gestaffelt standen. Nach gut 20 Minuten kristallisierte sich die Borussia als bessere Mannschaft heraus. Als eine intakte, homogene Elf präsentierten sich die Grün-Weißen. Das Spiel der Götz-Elf wirkte zu statisch, zu ideenlos. Spielerisch agierte die Hertha zu schwach. So war es umso überraschender, dass die Gäste von der Spree in der 33. Minute den Ausgleich erzielten: Eine Deisler-Ecke verlängerte Preetz, der sich im Kopfballduell gegen Asanin durchgesetzt hatte, an den langen Pfosten zu Marcelinho, der kurz vor Ulich versenkte. In der Folgezeit blieb Gladbach weiter am Drücker. Die Meyer-Elf ließ sich nicht schockieren und spielte weiter ein aggressives Pressing. Die Fohlen erspielten sich zwei gute Chancen, aber Ulich (38.) und van Houdt (40.) vergaben. Borussia war über die gesamte erste Hälfte die bessere Mannschaft, schaffte es aber nicht, die Überlegenheit in ein zweites Tor umzumünzen. Die Berliner hatten eine Chance und schossen ein Tor.
Nach nur fünf gespielten Minuten in der zweiten Hälfte hatten die Gladbacher zwei gute Möglichkeiten, aber wieder scheiterten sowohl Aidoo (48.) als auch Demo (50.). Durch den Offensivdrang wurden die Gastgeber in der 57. Minute mit dem 2:1 belohnt: Van Houdt flankte von rechts zu Aidoo, der vor Schmidt zum Kopfball kam. Der Ghanaer nickte aus sechs Metern ein. Die Fohlen ließen nicht locker, drängten weiter und Aidoo machte nur zehn Minuten später seinen Doppelpack perfekt: Van Houdt´s Schussversuch fing van Lent ab und legte für den Ghanaer auf, der aus zwölf Metern vorbei an Kiraly einschob. Daraufhin nahmen die Gladbacher das Tempo aus der Partie. Die Götz-Elf versuchte mit zwei neuen Kräften (Tretschock und Neuendorf für Dardei und Goor) wieder einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Dies gelang aber kaum und so spielte die Borussia ihren fünften Heimsieg in Folge sicher nach Hause. Van Houdt hatte sogar die Möglichkeit zum 4:1, schoss aber aus 25 Meter am leeren Tor vorbei (82.).
Insgesamt waren die Gladbacher die klar bessere Mannschaft und schossen in der zweiten Hälfte durch einen Doppelpack von Aidoo die Hauptstädter ab. Der Klassenerhalt ist somit so gut wie sicher. Hertha ließ die spielerische Klasse der letzten Wochen vermissen, spielte zu statisch und kassierte verdient die erste Niederlage in der Ära Götz.
Analyse mit Noten folgt am Montagabend