Gladbachs Coach Dieter Hecking nahm gegenüber der 0:1-Niederlage in Stuttgart zwei Veränderungen vor: Für Kramer (5. Gelbe Karte) und Hofmann (Bank) starteten Wendt und Jantschke.
Auch Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann wechselte im Vergleich zum 1:4 gegen Wolfsburg zweimal: Posch und Demirbay rückten für Adams und Amiri (beide Bank) in die Startelf.
Kaderabek köpft zur Führung ein
Hoffenheim übte von der ersten Minute an mächtig Druck aus. Begünstigt durch einfache Fehler der Gladbacher erarbeitete sich die TSG früh gute Gelegenheiten, doch sowohl Demirbay als auch Kramaric setzten ihre Abschlüsse per Schlenzer in der sechsten Minute zu hoch an. Die Gäste attackierten früh und ließen die Borussen in den ersten 20 Minuten gar nicht in ihre Hälfte kommen. Die einzige Großchance im ersten Durchgang hatte Herrmann per Freistoß, den Baumann mit den Fingerspitzen jedoch zur Seite abwehren konnte (25.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Danach spielten nur noch die Kraichgauer: Kramaric und zweimal Szalai vergaben weitere Tormöglichkeiten (28., 31., 32.), ehe der mehrfach parierende Sommer doch hinter sich greifen musste: Demirbay brachte einen Eckball butterweich in die Mitte, wo sich Kaderabek von Bewacher Strobl lösen und einköpfen konnte (33.).
Die VfL-Fans quittierten die bis dato gezeigte Leistung mit deutlich vernehmbaren Pfiffen. Danach agierten die Fohlen, die zuvor aus fünf Spielen nur einen Sieg (gegen Schlusslicht Hannover) geholt hatten, allerdings noch verunsicherter: Szalai, Bicakcic und Kramaric vergaben weitere Hochkaräter (36., 37., 40.). Bei Szalais Kopfball lenkte Sommer den Ball mit einem Blitzreflex noch an die Latte. Zur Pause führte die TSG nach Torschüssen haushoch mit 16:1.
Posch im Glück
Zu Beginn des zweiten Durchgangs reagierte Hecking und brachte Beyer und Traoré für Herrmann und Jantschke. Doch am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig: Szalai und Belfodil vergaben innerhalb von Sekunden weitere hundertprozentige Chancen frei vor Sommer (59., 60.). Von Gladbach war in der Offensive nach wie vor kaum etwas zu sehen. Vogt, Bicakcic und Posch räumten immer wieder resolut auf.
Letztgenannter übertrieb es jedoch in der 56. Spielminute: Mit offener Sohle traf der junge Österreicher Gegenspieler Neuhaus. Referee Sascha Stegemann ließ den Vorteil laufen und ahndete nur das darauffolgende Foulspiel von Szalai mit einer Gelben Karte. Der bereits gelbverwarnte Posch wurde kurz darauf ausgewechselt (67.).
Kramaric vergibt - Ginter bestraft 1899
Der Hoffenheimer Chancenwucher fand in der 70. Minute seinen Höhepunkt, als Kramaric das leere Tor aus fünf Metern verfehlte. Im Gegenzug bestrafte Gladbach diese Fahrlässigkeit: Ginter schob den Ball mit der ersten VfL-Chance im zweiten Durchgang zum Ausgleich ein (72.). Nagelsmann reagierte und brachte Amiri für Kramaric (75.). Und der Wechsel zahlte sich aus: Nach einem Schulz-Lattenknaller traf Amiri per Volleyabnahme aus 20 Metern ins Netz - 2:1 (79.).
Auch Heckings Joker sticht
Doch die im ersten Abschnitt desolate Fohlenelf zeigte erneut Moral und kam durch den erstmals seit dem 23. Spieltag (0:3 gegen Wolfsburg) eingesetzten Drmic zum erneuten Ausgleich, nachdem Traoré uneigennützig querlegt hatte. Sein erstes Tor nach fast einem Jahr: Am 12. Mai 2018 hatte der Schweizer zuletzt gegen den HSV getroffen.
Anschließend rannte die TSG zwar an, kam aber durch Schulz nur noch zu einer Halbchance (88.), sodass sie nun bereits 25 Punkte in dieser Saison nach eigener Führung verspielt haben. Im Kampf um einen Champions-League-Platz hilft das Unentschieden keiner der beiden Mannschaften so wirklich weiter.
Nach dem durchaus glücklichen Punkt gastiert Gladbach am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Nürnberg. Für Hoffenheim geht es zeitgleich gegen Bremen weiter.