Gladbachs Coach Dieter Hecking war nach dem 1:0 in Hannover zu zwei Umstellungen gezwungen: Elvedi (schwere Unterschenkelprellung) sowie Stindl, der sich bereits in der Anfangsminute der Partie vor einer Woche einen Schienbeinbruch zugezogen hatten, wurden durch Jantschke und Raffael ersetzt.
Leipzigs Trainer Ralf Rangnick verzichtete dagegen nach dem 2:0 gegen Wolfsburg auf personelle Wechsel. Poulsen (nach Angina) saß zumindest wieder auf der Bank.
Halstenberg souverän vom Punkt
Beide Mannschaften waren von Beginn an bemüht, das Mittelfeld mit Tempo und direktem Spiel zu überbrücken. Trotz wenig klaren Torchancen ergab sich so eine insgesamt recht abwechslungsreiche Partie, in der Raffael den Ball schon in der ersten Minute ins Leipziger Tor schob. Die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten war jedoch aufgrund der Abseitsstellung des Brasilianers schon deutlich zuvor nach oben gegangen. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verstanden es die Sachen gut, das defensive Zentrum zu schließen, sodass sich der Fohlenelf - vor allen Dingen Plea (13., 37., 41.) - allenfalls Halbchancen boten.
Bundesliga, 30. Spieltag
Ein wenig zielgerichteter in den Aktionen war da schon die Rangnick-Elf. Forsberg zwang Sommer schon früh zum Eingreifen (8.). Noch in der Anfangsviertelstunde erhielt RB einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Herrmann Gegenspieler Halstenberg im Strafraum leicht am Fuß getroffen hatte: Der Gefoulte verwandelte selbst und erzielte souverän das 1:0 für die Gäste (17.). Werner wurde wenig später mit einem Schuss gerade noch am Fünfmeterraum geblockt (20.). Letztlich ging es daher mit der knappen Führung für die Leipziger in die Halbzeit.
Nach der Pause brachte Rangnick Stürmer Poulsen (nach Angina) für Matheus Cunha. Nach abwartenden ersten Minuten nach dem Wiederbeginn baute Leipzig gegen die schläfrige VfL-Abwehr den Vorsprung in der 53. Minute aus: Nach einem Einwurf tauchte Halstenberg nach Zusammenspiel mit Forsberg halblinks im Strafraum auf und erzielte akkurat neben Pfosten seinen zweiten Treffer der Partie. Gladbach wirkte danach angeschlagen - kam jedoch fast aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Neuhaus schickte halblinks Plea steil, der sich gekonnt gegen Mukiele behauptete und Gulacsi per Außenrist überwand - 1:2 (61.). Es war zugleich im Jahr 2019 der erste Gegentreffer für die Leipziger in der Bundesliga in der zweiten Spielhälfte.
Plea wuchtig - Werner vergibt hochkarätig
Nach dem Treffer witterten die Fohlenelf Morgenluft. Erneut Plea zwang Gulacsi per Kopf zu einer Parade (67.). Auf der Gegenseite vergab Werner frei vor Sommer die Riesenchance zum 3:1, indem er dem Schweizer den Ball in die Arme schoss (71.). In der Schlussphase wurde es noch einmal turbulent: Hazard zwang Gulacsi zu einer Abwehraktion, Sekunden später vergab Herrmann nach gekonnter Kramer-Vorarbeit aus kurzer Distanz. Im direkten Gegenzug verfehlte Halstenberg seinen Dreierpack um Haaresbreite, vom Außenpfosten prallte der Ball ins Aus (84.), auch Poulsen ließ eine Riesenchance frei vor Sommer aus (88.). Die Borussia kam dem Ausgleich ebenfalls noch nahe: Hofmann schloss im Getümmel gegen den bereits geschlagenen RB-Keeper ab, doch Orban blockte noch vor der Linie (89.). So blieb es beim knappen Leipziger Erfolg, der die Sachsen der Champions League bereits ganz nahe bringt.
Für Gladbach geht es am Samstag (18.30 Uhr) in Stuttgart weiter. Leipzig empfängt bereits drei Stunden früher (15.30 Uhr) den SC Freiburg.