Mit dem dritten Sieg in Serie hat der TSV 1860 München der verkorksten Vorrunde doch noch ein versöhnliches Ende angefügt. Sechs Punkte trennen die Lorant-Elf nun von einem Abstiegsplatz. Der HSV wachte erst nach dem 0:2 durch Agostino (63.) und mit der Einwechslung seines Routiniers Thomas Doll auf , der dem bis dahin ideen- und weitgehend harmlosen Spiel der Hanseaten einige Akzente verleihen konnte. Torschütze Barbarez sah kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte.
Der 18. Spieltag auf einen Blick
Mit den drei Spitzen Ketelaer, Heinz und Mahdavikia sowie Torjäger Barbarez dahinter wollte Trainer Frank Pagelsdorf noch einen versöhnlichen Abschluss nach der unbefriedigenden Vorrunde schaffen. Auf den erkrankten Neuzugang Erik Meijer (Magen-Darm-Infektion) musste der HSV verzichten, ebenso auf Kovac und Hollerbach.
Kurzfristig gab es auch bei 1860 eine Änderung. Torwart Michael Hofmann verletzte sich beim Aufwärmen und wurde durch Simon Jentzsch ersetzt. Des Weiteren musste der verletzte Erik Mykland passen, der durch einen offensiver agierenden Libero Zelic vertreten wurde.
Kurz nach dem Anpfiff musste auch HSV-Schlussmann Hans-Jörg Butt wegen Rückenproblemen passen. Für ihn kam der Ex-Schalker Matthias Schober erstmals im HSV-Trikot zum Einsatz (13.). Kurz zuvor wäre Butt bei einem raffinierten Freistoß von Thomas Häßler ans Lattenkreuz noch machtlos gewesen. Ansonsten kamen die Akteure im beinahe leeren Olympiastadion nur schwer in die Gänge. In der 23. Minute wurden dann jedoch die passiveren Hamburger bestraft, als Bierofka mit Agostino überraschend Doppelpass spielte und somit die gesamte Abwehr aushebelte. Im zweiten Versuch traf das Löwen-Talent ins Netz, nachdem sein erster Schuss noch vom Pfosten abgeprallt war. Pagelsdorf reagierte prompt und ersetzte Marcel Ketelaer durch Mehmet Yilmaz. Den ersten sehenswerten HSV-Angriff konnte Barbarez nach einer halben Stunde mit Pech nicht verwerten sein Schrägschuss strich haarscharf am langen Pfosten vorbei. Bis kurz vor dem Pausenpfiff agierten die Gäste dann wieder saft- und kraftlos. Wenigstens der eingewechselte Yilmaz startete in der 45. Minute zu einem energischen Solo. Er bediente Heinz im Strafraum, doch der Tscheche konnte mit einem unplatzierten Schuss Simon Jentzsch nicht gefährden.
Auch nach dem Wechsel verliefen die Angriffsbemühungen der Gäste zumeist im Sand. Die seltenen Torszenen spielten sich vor dem Tor von Matthias Schober ab, der in der 59. Minute gegen Häßler und Sekunden später gegen Agostino gut parierte. In der 63. Minute erhöhten die Löwen verdient auf 2:0, nachdem Riseth die hanseatische Hintermannschaft alt aussehen ließ. Schober konnte gegen den Norweger noch parieren, doch Agostino staubte ab. Es war das elfte Saisontor des Australiers. Erst danach kam der HSV besser ins Spiel, nicht zuletzt, weil die Lorant-Elf im Gefühl des sicheren Sieges nachließ. Nach 66 Minuten musste Jentzsch bei einem Fernschuss von Töfting eingreifen. Die beste Chance, dem Spiel noch einmal Spannnung zu verleihen, versiebte dann zunächst Yilmaz (70.). Wenig später hieß es aber doch 2:1, nachdem der eingewechselte Doll, der dem HSV-Spiel einige spielerische Elemente verleihen konnte, Sergej Barbarez am Strafraum freigespielt hatte. Der Bosnier traf mit einem Schlenzer genau ins rechte Tordreieck (74.). Gut zehn Minuten später sah der Torschütze der Gäste die Gelb-Rote Karte nach einer ungestümen Attacke gegen Jentzsch. Nicht zuletzt deshalb brachten die Münchner den knappen Vorsprung über die Zeit.