Bundesliga

SPIELBERICHT

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"Löwen"-Trainer Werner Lorant baute gegenüber dem erfolgreichen Rückrunden-Auftakt von Hamburg um. Weil die Kölner mit Polster nur eine Spitze nominiert hatten, nahm Lorant Miller aus der Abwehr, beorderte Jeremies zu Vladoiu und ließ Borimirov neben Winkler stürmen.

Bei den Kölnern ersetzte Oliseh den Gelb-gesperrten Hauptmann im zentralen defensiven Mittelfeld. Ansonsten vertraute Coach Neururer der gegen Düsseldorf siegreichen Mannschaft.

Die Partie kam schwerfällig in Gang, was an den taktischen Konzepten lag. Bei Köln stand erst einmal Sicherheitsdenken im Vordergrund. Baumann und Schmidt kümmerten sich konsequent um die Stürmer Borimirov und Winkler, und Libero Kostner wagte sich nicht in die Offensive. Der kopfballstarke Oliseh machte die Mitte zu. Dazu blieben die Außenspieler Braun (rechts gegen Bender) und Andersen (links gegen Cerny) auch meist in der eigenen Hälfte, konzentrierten sich darauf, ihre Seite zuzustellen. So war es für die Münchner schwer, in den Rücken der Abwehr zu kommen. Dies versuchte Libero Trares mit einigen langen Pässen, doch nur Cerny konnte mit seiner Schnelligkeit den langsameren Andersen zwei-, dreimal entwischen. Bender rochierte häufig mit Nowak, doch Kölns Bollwerk ließ sich auch dadurch nicht übertölpeln, macht weiter konsequent die Räume dicht. So blieben Chancen der Sechziger vor der Pause Mangelware.

Die Kölner kamen nur selten zum Kontern, weil Vladoiu und Munteanu sich immer wieder festrannten. An Steinmann lief die Partie weitgehend vorbei. Folge: Viele frühzeitige Ballverluste, wodurch Polster vergebens auf verwertbare Bälle in der Spitze wartete. Der einzige echte Stürmer (Vladoiu agierte dahinter mit allen Freiheiten) war zudem durch Walker gut abgeschirmt.

Das schlitzohrige Freistoßtor von Trares brachte taktische Bewegung ins Spiel. Die Kölner mußten nun ob des Rückstands, die Defensive lockern. Stürmer Gaißmayer kam für Vladoiu, konnte aber das Blatt ebensowenig wenden, wie später Kohn (für Braun).

Mit der offensiveren Kölner Marschroute boten sich den Münchnern plötzlich Räume, ihr Konterspiel aufzuziehen. Das ergab gute Möglichkeiten für den agilen Nowak (Pfostenschuß) und Winkler. Die Entscheidung resultierte allerdings aus einem groben Schnitzer von Andersen, der den Ball vor dem 2:0 an den offensiv attackierenden Winkler verlor. Zu diesem Zeitpunkt waren kurioserweise durch die eingewechselten Miller und Greilich gleich sechs Defensivspieler beim Sieger auf dem Platz. Kölns Anschlußtreffer kam zu spät.

Es berichten Martin Messerer und Johann Strotkötter