Mit zwei Mann weniger (Mykland und Zelic) an Bord starteten die Löwen nach der Winterpause. Dafür konnte Coach Peter Pacult nach fast zehnmonatiger Verletzungspause wieder auf Stranzl zurückgreifen. Er sollte die stark ersatzgeschwächten Abwehr (Ehlers, Kurz, Pfuderer) verstärken. Auf der Gegenseite wartete der Kölner Trainer Ewald Lienen nach der eher durchwachsenen Vorbereitungsphase mit einigen Änderungen auf: In der Abwehr nahm Cichon wieder die Libero-Position ein. Für den Spielmacher und Kapitän Lottner fand sich hingegen kein Platz in der Anfangsformation, dagegen lief der Grieche Nessou zum ersten Mal von Beginn an auf. Im Sturm durfte neben Timm Neuzugang Laslandes von Beginn an sein Glück versuchen.
Die Marschroute beider Teams war schon in den ersten Minuten sichtbar: Die Geißböcke mischten in der eigenen Hälfte Beton, die Löwen waren auf der Suche nach einer Lücke und hatten dadurch naturgemäß zunächst die höheren Spielanteile. Dennoch waren es die Kölner, die die erste Großchance hatten: Timm zwang Jentzsch mit seinem Kopfball zu einer Glanzparade (11.). Die Taktik der Kölner schien aufzugehen: Die Münchner ließen sich zusehends einlullen und schafften es einfach nicht, sich entscheidend durchzusetzen. Die Pässe in die Spitze wurden ungenauer und die lauffreudigeren und bissigeren Kölner waren bei ihren geradlinigen Kontern allemal die gefährlichere Mannschaft. Ein attraktives Spiel wollte und konnte sich dadurch nicht entwickeln, Höhepunkte blieben Mangelware. Wenig Neues bot sich den Zuschauern zunächst nach der Halbzeit. Die Löwen bieder, die Geißböcke ängstlich. Dann die erste echte Chance der Löwen: Wiesinger setzte sich auf rechts durch, Max nahm dessen Flanke im Strafraum an und schoss zur etwas glücklichen Führung ein (56.). Damit nicht genug, die zweite Chance führte kurz später zum zweiten Tor. Tyce nahm einen Abpraller aus etwa 20 Metern direkt und ließ Torhüter Pröll keine Chance (61.). FC-Coach Lienen versuchte mit der Einwechslung von Reich, Kurth und Lottner nochmals alles auf eine Karte zu setzen. Doch es kam ganz anders. In der 80. Minute hatten die Löwen ihre dritte Chance - und erzielten ihr drittes Tor: Suker köpfte am linken Pfosten einen von Lottner verlängerten Häßler- Eckstoß ins Tor. Drei Chancen, drei Tore. Mit dieser optimalen Chancenauswertung gelang es biederen Münchnern, einen etwas schmeichelhaften Sieg gegen lange geschickt verteidigende Kölner einzufahren, die es aber ihrerseits versäumten, konsequenter den Torerfolg zu suchen. Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend