Bundesliga

SPIELBERICHT

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Personal: Bei 1860 gab es zwei Änderungen. Der in Bochum gesperrte Libero Vanenburg stand wieder im Team. Dafür blieb der verletzte Dinzey draußen. Ein Tausch im Sturm. Hobsch begann und Schroth saß auf der Bank. Leverkusen spielte mit der gleichen Mannschaft, die zuletzt zu Hause gegen Frankfurt und in Kaiserslautern gewonnen hatte.

Taktik: Werner Lorant zog Cerny zurück, um so den schnellen Zé Roberto kontrollieren zu können. Auch die anderen Löwen in Mittelfeld und Abwehr hatten feste Zuordnungen. Um Ramelow, den freien Defensivmann der Leverkusener, kümmerte sich im Wechsel einer der beiden Stürmer, meist Winkler, seltener Hobsch.

Bayer spielte auch in der taktischen Grundordnung wie bei den Siegen über Frankfurt und Kaiserslautern sehr offensiv mit Kirsten als Speerspitze, zwei Stürmern auf den Halbpositionen dahinter, die von Beinlich und Emerson gefüttert werden sollten. Hinter den Manndeckern Robert Kovac und Nowotny war keine Sicherung eingebaut.

Spielverlauf: Leverkusen griff früh an, versuchte bereits an der gegnerischen Strafraumgrenze Überzahl in Ballnähe herzustellen. So fiel es dem TSV 1860 schwer, geordnet von hinten heraus zu spielen. Im Vorwärtsgang war die gesamte geballte Offensivabteilung von Bayer blitzschnell in Bewegung. Mit Positionswechseln und Doppelpässen wurde der gegnerische Defensivverband immer wieder auseinandergerissen. In der ersten halben Stunde gelang es viermal, einen Spieler in optimale Schußposition zu bringen. Doch es haperte stark an der Chancenverwertung.

München kam mit diesem System kaum zurecht. Borimirov und Heldt gingen zu früh zu weit nach vorne, machten so selbst die Räume zu und standen als Anspielstationen zu selten bereit. Cerny, Zelic und Cizek waren zu stark in die Abwehrarbeit eingebunden, um konstruktiv am Aufbau mitwirken zu können.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff ein schnell ausgeführter Freistoß Beinlichs aus dem Mittelkreis, der die Vorentscheidung brachte, weil Emerson gegen Hofmann die Nerven behielt. 1860 brachte mit Schroth einen weiteren Stürmer, doch dies machte die Räume für Bayer-Konter eher größer. Die Folge: Das 0:2 durch Zé Roberto nach Doppelpaß mit Ulf Kirsten.

Fazit: Mit Leverkusen gewann die taktische abgeklärtere, läuferisch stärkere, technisch bessere und geistig flexiblere Mannschaft hochverdient.

Es berichten Oliver Bitter, Martin Messerer und Thomas Roth