Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

50 Minuten lang lieferten sich die beiden UEFA-Cup-Aspiranten einen ausgeglichenen Kampf. 1860 ohne Abédi Pelé (Länderspiel mit Ghana) und Nowak (verletzt), zudem wurde Walker (müde nach Länderspiel) durch Hamann ersetzt. Auch in Gladbachs Anfangsformation gab es Änderungen: Der grippegeschwächte Pflipsen saß ebenso wie Nielsen und Neun nur auf der Bank, neu im Team dafür Fournier (in der Viererkette meistens gegen Winkler), Hochstätter (als defensivere Variante auf Nielsens Position im halbrechten Mittelfeld) und natürlich Effenberg (zuletzt gesperrt) in der Spielmacherrolle Pflipsens.

Den Dirigentenstab bei 1860 übernahm in Abwesenheit von Pelé und Nowak Bender mit einer überaus ansprechenden Leistung. Immer wieder konnte er Lupescu (später Hochstätter) entwischen. Der Viererkette stellte Lorant einen Dreierangriff entgegen, mit Cerny (fast in vorderster Front), Borimirov und Winkler. Schneider sollte als linker Mann der Abwehrreihe den schnellen, aber angeschlagen ins Spiel gegangenen Cerny abschirmen.

Im Löwen-Mittelfeld herrschte klare Aufgabenverteilung: Stevic gegen Wynhoff, Jeremies gegen Effenberg und Schwabl deckte die linke Seite ab, auf der abwechselnd Hochstätter, aber auch Paßlack mit nach vorne gingen.

Nach dessen Roter Karte mußte Bongartz umstellen. Er zog Wynhoff auf die rechte Bahn (Stevic ging mit, Schwabl dafür nach rechts), Lupescu zog der Coach in die Viererkette zurück und Hochstätter spielte vermehrt den freien Mann vor der Abwehr.

Den entscheidenden taktischen Winkelzug aber nahm Lorant vor, als er Heldt für Stevic brachte. Der Münchner Trainer hatte erkannt, daß er gegen den defensiv schwächeren Wynhoff mit einem Offensivspieler Wirkung erzielen kann. Und weil Heldt einen ausgesprochen guten Tag erwischte, kam er eins ums andere Mal in den Rücken der Viererkette. Die riß er - auch spielentscheidend - mit einem glänzenden Dribbling vor dem 2:0 auf. Die unklare Abwehrsituation (Schneider klärte den Ball zur Mitte) nutzte Borimirov mit einem satten Schuß.

Pech für Gladbach, daß die lange Zeit gut stehende Abwehrreihe ausgerechnet durch ein Mißgeschick von Effenberg ausgeknockt wurde. Ein harmloser Bender- Eckball rutschte ihm über den rechten Fuß (normal muß er bei dieser Situation den linken nehmen) und von dort schnurstracks ins Tor. Der Gladbacher Kopf stand übrigens klar im Schatten von Jeremies, der sogar noch Zeit fand für Vorstöße. Bei einem legte er mit Übersicht das 3:0 durch Bender auf.

Es berichten Martin Messerer und Johann Strotkötter