Beim TSV 1860 München gab es im Vergleich zum jüngsten 4:0-Erfolg in Dresden nur eine personelle Änderung: Meyer kam für Tyce (Muskelfaserriss). Saarbrückens Trainer Horst Ehrmantraut brachte nach dem 0:0-Unentschieden gegen Essen Adiele (nach abgebrummter Gelb-Sperre) und Bencik (ebenfalls nach Gelb-Sperre) für Örtülü und Reuter. Nehrbauer (Bänderanriss und Kapselverletzung im Fuß) und El Idrissi (Meniskusprobleme) wurden rechtzeitig fit.
Ochs - Lanzaat, Szukala, Rodrigo Costa , M. Schäfer - R. Meyer , Lehmann, Baier , Gebhardt - Agostino , Kolomaznik
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Stadion an der Grünwalder Straße |
| Zuschauer | 19.100 |
Die aufstiegsambitionierten Münchner "Löwen" legten von Beginn an ein hohes Tempo vor. Kolomaznik schoss noch haarscharf links am Pfosten vorbei, doch bereits in der 4. Minute ging der TSV in Führung: Meyer setzte sich energisch auf dem rechten Flügel durch und passte scharf und flach von der Grundlinie nach innen, wo Agostino aus zwei Metern zum 1:0 einschoss. Die 60er stellten das ballsicherere Team, waren in der Spielanlage überlegen, Saarbrücken warf dagegen Kampfgeist in die Waagschale, zeigte hohen Einsatz, ohne aber nach Balleroberung selbst kreative Akzente setzen zu können. Kolomaznik hatte die große Chance, die spielerische Überlegenheit des TSV mit Zählbarem zu belohnen, schoss aber zunächst nach Alleingang auf Eich um zwei Meter am rechten Pfosten vorbei und konnte nur Minuten später eine schöne Hereingabe aus sechs Metern freistehend nicht verwerten, sondern legte das Leder erneut rechts an Eichs Gehäuse vorbei. Saabrücken dagegen stellte die Münchner Abwehr zunächst vor keine größeren Probleme, El Idrissis Schuss aus 17 Metern knapp über den rechten Torwinkel war die gefährlichste Aktion. Nachdem Kolomaznik aber auch seine vierte Großchance vergab, deckte der FCS in der Schlussphase vor der Pause doch die ein oder andere Schwäche in der "Löwen"-Defensive auf. Thiebaut spielte steil in die Gasse zu Hagner, der Ochs rechts umkurvte und aufs Tor schoss, doch Costa rettete in letzter Sekunde auf der Linie. Zudem klärte Torhüter Ochs hervorragend gegen einen Bencik-Schuss im Fallen mit einer Hand. Nach dem Wechsel entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, weil auch Saarbrücken Spaß am etwas risikofreudigeren Spiel fand. Die nächste Großchance hatte aber erneut 1860, hatte erneut Kolomaznik und vergab auch erneut Münchnes Nummer 11: Nach klasse Zuspiel von der rechten Grundlinie von Baier schoss der Tscheche freistehend aus vier Metern links vorbei. Die Saarländer machten Druck, drängten auf den Ausgleich und die 60er weit in deren Hälfte. Bei einem Konter wäre der TSV aber beinahe mit 2:0 in Führung gegangen. Doch Kolomaznik vergab seine sechste tolle Chance und schoss nach Pass von Gebhardt freistehend aus 13 Metern links vorbei. Die letzten 20 Minuten mussten die Saarländer ohne ihren Coach auskommen. Schiedsrichter Pickel verwies Horst Ehrmantraut, der sich mehrfach lautstark beschwert hatte, aus dem Innenraum. Dies bremste den FCS aber keineswegs, die Saarländer suchten ihr Heil in der Offensive. Reuter vergab aber eine gute Kopfballchance, setzte das Leder rechts vorbei. Die Münchner brachten kein konstruktives Spiel mehr zu Stande und wurden kurz vor dem Ende für ihre Passivität bestraft. Der eingewechselte Örtülü fasste sich aus knapp 30 Metern ein Herz und traf in den rechten oberen Winkel. Örtülü zog sich beim Jubel das Trikot aus, kletterte danach noch auf den Zaun und sah Gelb-Rot. Nach einem Wortgefecht mit Schiedsrichter Pickel musste nur 30 Sekunden später auch Costa auf Seiten der "Löwen" mit der Ampelkarte vorzeitig vom Feld. Der TSV 1860 München kam nach über weite Strecken überlegenem Spiel nicht über ein Remis hinaus und rutschte damit wieder aus den Aufstiegsrängen. Vor allem Kolomaznik hätte einen Sieg der 60er im Alleingang bewerkstelligen können. Saarbrücken steckte nie auf und wurde letzten Endes mit einem Punkt belohnt.