Bundesliga

SPIELBERICHT

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Löwen-Trainer Werner Lorant setzte zu Beginn auf Offensive, sein Kollege Huub Stevens auf Schonung seiner strapazierten Profis mit Blick auf das UEFA-Pokal-Finale am Mittwoch in Mailand. Deshalb ließ der Schalke-Trainer zunächst Nemec und Latal draußen, Eigenrauch (Knieprobleme) blieb 90 Minuten lang auf der Bank, Thon (muskuläre Probleme) saß dort zwar auch, stand aber nicht auf dem Spielberichtsbogen.

Auf dem sorgte Lorant für ein Novum. Denn erstmals war Nowak zu Beginn eines Spiels nur Reservist. Dabei hatte der Pole seine Gelbsperre ebenso abgesessen wie Borimirov und Greilich (gar nicht im Kader), sowie Jeremies seine Rote Karte. Doch nach dem 3:2-Sieg in Bielefeld änderte der Münchner Trainer das Team nur auf zwei Positionen: Jeremies ersetzte Walker (Gelbsperre), Stürmer Borimirov kam für den defensiven Mittelfeldspieler Stevic ins Team - Ausdruck der offensiven Grundeinstellung der Münchner.

Bei den Schalkern spielte Müller für Thon Libero. Fast immer vor der Abwehr übrigens, durchaus wirkungsvoll, aber nicht so effektiv wie das Original Thon.

Eigenrauchs Rolle übernahm Kurz, der Münchens Spielmacher Abédi Pelé nie von der Seite wich, ihn aber in seinem großen Wirkungskreis nicht entscheidend stören konnte. Der dritte neue Schalker, Oliver Held, duellierte sich auf der rechten Außenposition mit seinem Fast-Namensvetter Horst Heldt. Ein Zweikampf, der klar an den Münchner ging.

Entscheidend für den 2:0-Pausenstand der Sechziger waren persönliche Fehler der Schalker, trotz klarer Feldüberlegenheit der Gastgeber. Beim ersten Treffer ließ der ansonsten sichere, allerdings auch wenig beschäftigte Lehmann einen Freistoß von Bender aus den Fängen gleiten, so daß Hamann nur abstauben mußte. Beim zweiten Streich hielt Büskens den steil geschickten Cerny im Strafraum fest. Unnötig, weil Lehmann den Ball ohnehin bekommen hätte.

Ordnung kam bei Schalke erst mit der Einwechslung von Nemec ins Spiel. Mit den Pässen des Tschechen bekamen die Gäste-Angriffe Format. Gleichzeitig ließen die Löwen im Gefühl des sicheren Sieges die Zügel nach dem Wechsel schleifen. Folgerichtig der Anschlußtreffer durch Max.

Danach verflachte die Partie. Lorant erkannte wohl, daß sein Team bei den heißen Temperaturen nicht mehr zulegen konnte. Deshalb nahm er nach und nach seine Stürmer vom Platz, verstärkte die Abwehr und ließ in der Schlußphase in Cerny nur einen Konterspieler in vorderster Front lauern. Eine richtige taktische Entscheidung, denn Schalke fehlte im Angriff eh die Durchschlagskraft.

Es berichten Martin Messerer, Johann Strotkötter und Dirk Westerheide