Münster-Coach Sascha Hildmann verzichtete nach dem bitteren 0:1 an der Essener Hafenstraße auf Grodowski (Bank) und Oubeyapwa (nicht im Kader). Wegkamp und Deters standen stattdessen in der ersten Elf. Der späte Nackenschlag aus der vergangenen Woche hatten die Hausherren jedoch abgeschüttelt. Von Beginn an spielte der Aufsteiger gut mit und hatte durch Wegkamp die erste Chance (2.).
Doch Mannheims Trainer Rüdiger Rehm und sein Team waren nach dem 3:2-Erfolg gegen den Halleschen FC mit dem ersten Saisonsieg im Rücken angereist. Unverändert ging es der Waldhof entsprechend an und strahlte ab der ersten Minute Selbstvertrauen aus. So kam auch der Waldhof nach nur wenigen Minuten zu ersten Gelegenheit: Arase hatte allein vor Schulze Nihues die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am Keeper (3.).
Mannheim schlägt Sekunden vor der Pause zu
3. Liga, 5. Spieltag
Mannheim hatte im Verlauf der ersten Hälfte leichtes Oberwasser, Münster spielte aber seinerseits munter mit und wurde durch Batmaz (14.) und die aktive rechte Seite Kyerewaas gefährlich. Der Waldhof kam über Gouras (26.) und vor allem durch Eckstöße immer wieder gefährlich vors Tor, ließ die Hausherren aber immer besser in die Partie kommen. Hahn (29.) läutete die Preußener Drangphase ein, Mrowca traf wenig später aus gut 18 Metern das Aluminium (35.).
So wären es schließlich doch eher die Gäste gewesen, die mit dem 0:0 zur Pause besser hätten leben können, vergaben doch in der Schlussphase der ersten Hälfte Kyerewaa (43.) und Deters (45.+1) noch gute Gelegenheiten. Doch Sekunden vor dem Halbzeitpfiff kam alles anders, als Wagner aus zwanzig Metern per Kunstschuss doch noch für die Waldhof-Führung sorgte (45.+2). So ging es also mit einem glücklichen 1:0 in die Kabinen.
Wilder Start in Hälfte zwei
Mit der Führung im Rücken kam Mannheim aus der Kabinen - und startete entsprechend schwungvoll. Die Preußen wirkten überfordert und ließen viel zu, was sich rächen sollte: Erst umkurvte Arase Schulze Nihues und traf dann jedoch nur den Pfosten (53.), kurz danach klingelte es aber doch. Münster bekam die Kugel nicht geklärt, Lockl bedankte sich und hob das Leder genau auf dem Kopf von Sohm - 2:0 (54.).
Doch lange konnten sich die Gäste nicht ausruhen. Nur zwei Minuten später ließ Wagner gegen den frisch eingewechselten Grodowski das Bein stehen, der Strafstoß, den der Gefoulte selbst in der 57. Minute souverän versenkte, war folgerichtig. Münster drängte nach dem Anschlusstreffer weiter, durch viele kleinere Unterbrechungen konnte der Waldhof den Rhythmus der Hausherren aber stören und selbst wieder ins Spiel finden.
Joker Herrmann eiskalt
Die Schlussphase brach heran, Münster blieb bemüht - und wurde dann erneut kalt erwischt. Joker Herrmann schaltete nach einem langen Ball von Kok am schnellsten und vollendete eiskalt unten links (76.). Dies sollte den Preußen den Stecker ziehen, von Münster kam offensiv nun nicht mehr viel. Herrmann und Arase vergaben die Chance, endgültig den Deckel draufzumachen (81./83.), das blieb aber unbestraft. So fuhr der Waldhof mit dem 3:1-Endergebnis den zweiten Sieg in Folge ein.
Das nächste Ligaspiel steht für die Münsteraner nach der Länderspielpause am 16. September (Samstag, 14 Uhr) an, wenn es zum SV Sandhausen geht. Die Mannheimer empfangen tags darauf (16.30 Uhr) den SSV Ulm 1846.