Natürlich war auch die halbe Stunde, in der Julian Nagelsmann am Freitag zur Presse sprach, bestimmt vom Coronavirus und dessen Folgen. Trotzdem machte Leipzigs Trainer einen entspannten, eher lockeren Eindruck vor dem (vermutlich stattfindenden) Heimspiel gegen Freiburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).
Angesichts der historischen Leistung seiner Mannschaft in der Champions League gegen Tottenham erzählte Nagelsmann ohne traurigen Blick, dass Konrad Laimer ("extreme Wadenprobleme - selbst die leichteste Berührung bei der Behandlung tut ihm weh") am Wochenende sehr wahrscheinlich nicht spielen kann. Auch Marcel Sabitzer (Oberschenkelprobleme) und Patrik Schick (muskuläre Probleme) sind fraglich. Weil Dayot Upamecano gesperrt fehlt, lässt Nagelsmann vielleicht eine "Viererkette mit vier Außenverteidigern" auflaufen.
Nagelsmann über fehlende Zuschauer: "Die Regeln bleiben gleich"
Am Freitagmorgen hat die DFL mitgeteilt, diesen Spieltag trotz der Ausbreitung des Coronavirus noch vor leeren Rängen stattfinden zu lassen, ab Dienstag pausiert dann auch die Bundesliga. "Jeder Spieltag, der gespielt werden kann, gibt dir ein bisschen mehr Spielraum", sagt Nagelsmann zwar, ergänzt aber auch: "Man sieht ja, was in Italien los ist. Dann ist es sicherlich kein ganz falscher Weg, die Liga auszusetzen." Es gehe schließlich "nur um Fußball".
Und obwohl "die Gesundheit das Wichtigste" ist und auch bei Nagelsmann eine "Ungewissheit" herrscht, "wie es weitergeht", wird das Spiel gegen Freiburg - Stand jetzt - stattfinden. "Die Regeln bleiben gleich", sagt Nagelsmann ob der fehlenden Zuschauer. "Wir werden alle damit umgehen müssen, und ich glaube auch, dass wir alle damit umgehen können."
Es gibt trotzdem Dinge, die einfach ein bisschen wichtiger sind.
Nagelsmann über den Fußball in Zeiten des Coronavirus
Der SC Freiburg ist laut dem RB-Trainer "ein ganz guter Gegner für ein Geisterspiel, weil sie nicht dafür stehen, nichts zu machen oder nur zu warten, was passiert, sondern selber gerne kicken und sich am Spiel beteiligen. Das kann man sich am Fernseher bestimmt gut anschauen."
"Wir haben uns viel erarbeitet", sagt Nagelsmann über Platz drei in der Bundesliga und das Erreichen des Champions-League-Viertelfinals, "aber es gibt trotzdem Dinge, die einfach ein bisschen wichtiger sind. Ich will mich nicht so wichtig nehmen. Es ist halt Fußball, eine Unterhaltungsbranche. Unterhaltung sollte dann stattfinden, wenn alles andere so gegeben ist, dass es einem gutgeht." Und "bei allem Ärger" über die ausgesetzten Bundesliga-Spieltage "steht die Gesundheit über unseren sportlichen Zielen".
