Zwei Spieltage vor Schluss hatte Newcastle United die große Chance, den Einzug in die Champions League fix zu machen. Zu Gast war Leicester City. Die abstiegsbedrohten Foxes standen mächtig unter Druck, denn es brauchte einen Sieg, um den Klassenerhalt am letzten Spieltag noch in der eigenen Hand zu haben.
Zuletzt lief in Leicester allerdings wenig zusammen. Vier Spiele in Folge war man sieglos, verlor in der Vorwoche mit 0:3 gegen Liverpool, Platz 19 war die Folge. Im Vergleich zur Vorwoche änderte Coach Dean Smith seine Mannschaft auf drei Positionen: Thomas, Souttar und Iheanacho rückten für Barnes, Maddison (beide Bank) und Ricardo Pereira (Leiste) in die Startelf. Die Gäste setzten auf eine Fünferkette.
Von Beginn an war klar, dass die Magpies, bei denen Sean Longstaff den angeschlagenen Willock (Oberschenkel) im Vergleich zum 4:1 über Brighton ersetzte, viel Geduld brauchen würden. Leicester fand offensiv überhaupt nicht statt und verteidigte tief in der eigenen Hälfte. Der Ball lief durch die Reihen der Gastgeber, doch es dauerte, bis sich die Lücken auftaten.
Zweimal Pfosten vor der Pause
Premier League 37. Spieltag
Kurz vor der Pause gab es dann aber Chancen fast im Minutentakt. Wilson scheiterte nach Iversens Patzer aus kürzester Distanz am Pfosten und beim Abpraller am auf der Linie rettenden Ndidi (41.). Kurz darauf war es Almiron, der seinen Volley ebenfalls ans Aluminium setzte (43.). Nach einem erneuten Wackler des Leicester-Keepers scheiterte wieder Wilson per Kopf aus kurzer Distanz (45.+1)
Auch im zweiten Durchgang änderte sich zunächst wenig. Newcastle lief weiter an, der Treffer wollte aber nicht fallen. Den besten Versuch von Almiron lenkte Iversen über die Latte (59.).
Nach 65 Minuten entschied sich Foxes-Coach Smith dann zur Rückkehr auf die Viererkette und es schien für kurze Zeit, als würden seine Schützlinge tatsächlich mitspielen wollen. Doch mehr als ein Eckball sollte hier nicht aus der fünfminütigen mutigen Phase resultieren.
Guimaraes verfehlt aus kürzester Distanz
Anschließend spielte wieder ausschließlich Newcastle, das durchgehend knapp 80 Prozent Ballbesitz hatte. Nach einer Ecke setzte Guimaraes seinen Kopfball aus etwa 20 Zentimetern kurios an den Pfosten (72.). Longstaff scheiterte kurz darauf an Iversen (76.) und es wurde mit der Zeit immer unglaublicher, dass die Magpies nicht in Führung lagen.
Leicester versuchte es kurz vor dem Ende tatsächlich noch einmal nach vorne. Nach einer Hereingabe von Maddison hatte Castagne die Großchance, doch der bis dato beschäftigungslose Pope parierte stark und rettete am Ende das 0:0 (90.+3).
Damit steht fest: Die Magpies gehen in der kommenden Saison in der Champions League an den Start. Erstmals seit 21 Jahren und erst zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte qualifiziert sich Newcastle United für die Königsklasse. Damals 2002/03 war der Klub in der Zwischenrunde gescheitert.
Am letzten Spieltag geht es nur noch darum, den dritten Platz vor Manchester United zu verteidigen - Sonntag (17.30 Uhr) geht es zum FC Chelsea.
Auf der Gegenseite hat Leicester den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. Selbst bei einem Sieg gegen West Ham United brauchen die Foxes Schützenhilfe vom AFC Bournemouth, der zu Gast beim FC Everton (zwei Punkte mehr als die Foxes) ist.