FCN-Coach Michael Köllner stellte seine Startelf nach dem 1:1 bei Dynamo Dresden auf drei Positionen um: Statt Ewerton (5. Gelbe Karte), Salli und Palacios Martinez (beide Bank) begannen Mühl, Löwen und Torjäger Ishak, der nach Knieverletzung erstmals seit dem 22. Spieltag wieder in der Anfangsformation stand.
Auch Heidenheims Trainer Frank Schmidt entschied sich im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Ingolstadt zu drei Änderungen. Statt Sessa (nicht im Kader), Griesbeck und Pusch (beide Bank) starteten Strauß, Steurer und Titsch-Rivero.
Verhoek traumhaft - Club kontert eiskalt
Die Nürnberger störten Heidenheim von Beginn an im Aufbau früh, konnten sich zunächst allerdings keine guten Gelegenheiten erspielen; auch, weil der FCH sich defensiv clever verschob. Zugleich lauerten die Gäste nach Balleroberung auf Konter. Nach einem Ausrutscher von Mühl hatte Theuerkauf auf halblinker Position im Strafraum die erste Chance im Spiel, im direkten Gegenzug zielte Mühl nach einem Eckball aus elf Metern etwas zu hoch (6.).
2. Bundesliga, 29. Spieltag
Nach weiteren kleineren Gelegenheiten für Thiel (16.) und Ishak (17.) wurde es erst nach einer halben Stunde plötzlich richtig turbulent. Den Anfang machte Verhoek aus fast 40 Metern, der den etwas überraschten Bredlow mit einer Bogenlampe überwand - ein sehenswerter Treffer (28.). Kurios: Verhoek war kurz vor dem Tor behandelt worden und musste direkt nach dem 1:0 für den FCH mit Oberschenkelproblemen prompt ausgewechselt werden (29.). Anschließend konterte der Club umgehend. Nach Hereingabe von Leibold schlug Beermann im Zentrum am Ball vorbei, sodass Behrens aus sechs Metern ungehindert das 1:1 erzielen konnte (30.).
Und es kam noch schlimmer für die Schmidt-Elf. Direkt vom Anstoß weg spielten die Heidenheimer den Ball zurück an den eigenen Strafraum, wo Steuer den Ball gegen Ishak vertändelte, ehe Löwen nur wenige Sekunden nach dem 1:1 vom Strafraumrand ins rechte Eck vollstreckte (31.). Kurz darauf stand es 3:1: Ishak spritzte in seinen zu kurzen Rückpass von Steurer in Richtung Müller. Zwar konnte der Keeper mit dem Bein zunächst noch klären, doch der Ball landete bei Stefaniak, der im hohen Bogen vom Strafraumrand ins Tor einköpfte (38.). Kurz vor der Pause vergab Ishak frei vor Müller sogar noch das 4:1 (45.+4).
Joker Dovedan sticht - Bredlow rettet
Während Köllner nach der Pause Ishak, der zwei Tore vorbereitete, für Werner aus dem Spiel nahm, zog Schmidt seinen letzten Joker und brachte Dovedan für Steurer. Eine Maßnahme, die sich schnell auszahlen sollte. Denn nach Hereingabe von Feick unterlief Bredlow im Fünfmeterraum den Ball, sodass Dovedan aus kurzer Distanz per Kopf aus kurzer Distanz den Anschlusstreffer erzielte (52.). Der Club antwortete mit guten Gelegenheiten. Behrens scheiterte aber aus spitzem Winkel an Müller, Sekunden später fälschte Werner einen Möhwald-Schuss knapp neben das Tor ab (56.).
In der Folge verflachte die Partie. Nürnberg spielte in der Offensiven nicht mehr so konsequent wie noch in der ersten Hälfte und war zugleich vor allem bei hohen Bällen in der Defensive nicht immer souverän. Heidenheim allerdings vermochte es nur selten, Druck aufzubauen. Als Werner in der 60. Minute im Strafraum zu Fall kam, bewertete dies Referee Johann Pfeifer als Schwalbe und zückte Gelb - eine überharte Entscheidung, wenngleich die Bewertung des 35-Jährigen, nicht auf den Punkt zu zeigen, nachvollziehbar war. In der 77. Minute stoppte zudem Thiel eine Nürnberger Flanke im Sechzehner mit dem ausgefahrenen Arm - auch hier entschied der Unparteiische zugunsten der Gäste. Und so bot sich den Gästen in der 90. Minute noch einmal eine dicke Gelegenheit zum Ausgleich: Feick scheiterte mit einem sehr gut platzierten Freistoß jedoch an Bredlow, der per Glanzparade rettete.
Für den FCN geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem schweren Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt weiter. Heidenheim hat zur gleichen Zeit Spitzenreiter Düsseldorf zu Gast.