![Mnari sieht Rot](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_444%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1100/3000/spielbericht/565390/mnari_rot.jpg)
Der Wendepunkt: Referee Seemann zückt Rot gegen Mnari (r.), Keeper Schäfer protestiert nicht. dpa
Beim 1. FC Nürnberg beließ es Trainer Hans Meyer nach dem Remis in Cottbus (1:1) bei einer Änderung: Für Schroth (Erkältung) lief Saenko in der Startelf auf. Der Gast aus Mainz begann im Vergleich zum 1:1 gegen Berlin auf drei Positionen verändert. Friedrich (nach Meniskus-OP) kehrte in die Innenverteidigung zurück, dafür musste Gunesch weichen. Zudem tauschte Trainer Jürgen Klopp den gesamten Angriff aus: Edu und Amri spielten für Diakité und Damm.
Bei besten äußeren Bedingungen dominierten die Hausherren die ersten Minuten der Partie. Schon nach drei Minuten ergab sich für den Club durch einen Freistoß eine aussichtsreiche Möglichkeit: Aus 20 Metern Entfernung beförderte Mintal das Leder auf das Tor der Rheinhessen, Wache entschärfte jedoch die Situation mit einer Faustabwehr.
Der 6. Spieltag
Bald ergab sich in Nürnberg ein klares Muster: Der Club riss die Partie immer mehr an sich und hatte zahlreiche, gute Möglichkeiten. Vittek scheiterte nach einem Konter aus kurzer Distanz an Wache (13.). Ebensowenig erfolgreich waren die Fernschüsse von Mintal und Mnari. Erst Polak setzte die Überlegenheit in Zählbares um: Ungehindert spielten sich die Franken in der gegnerischen Hälfte das Leder zu. Einen Querpass von Pinola nahm Polak direkt und beförderte den Ball mittels eines Flachschusses aus 16 Metern in die Maschen (24.).
Nur vier Minuten später stand der Torschütze erneut im Mittelpunkt. Polak sank ohne Fremdeinwirkung im Strafraum danieder, Referee Seemann zeigte dennoch auf den Punkt. Ausgleichende Gerechtigkeit, dass Wache den zentralen Flachschuss von Vittek mit dem Fuß parierte.
Die in allen Belangen unterlegenen Mainzer zeigten eine schwache Leistung. Auch nach dem Rückstand ließen die 05er Aggressivität, Kampfkraft und Spielwitz vermissen, wirkten mutlos und ohne Zug nach vorne.
Eine Unkonzentriertheit in der Club-Abwehr brachte Mainz jedoch kurz vor der Pause überraschend zurück ins Spiel. Auf einmal lief Amri der Nürnberger Abwehr nach einem Abschlag von Wache auf und davon. Mnari sah keine andere Möglichkeit, als den Mainzer Angreifer am Trikot festzuhalten. Referee Seemann zögerte keine Sekunde und schickte den Tunesier mit Rot vom Platz (43.). Bis zum kurz darauf folgenden Halbzeitpfiff konnten die Gäste aus der numerischen Überlegenheit jedoch keinen Nutzen mehr ziehen.
In der Pause reagierte Mainz' Trainer Klopp auf die neue Situation und brachte mit Diakité für Azaouagh einen dritten Stürmer in die Partie. Auch wenn sich die Gäste nun verständlicherweise leichter taten und mehr Spielanteile hatten, wirkliche Torgefahr entwickelten sie anfangs nicht - bis zur 60. Minute. Amri legte allein vor dem Tor uneigennützig quer auf Diakité. Unglaublich, aber wahr: Aus fünf Metern brachte der Angreifer das Künststück fertig, den Ball neben das leere Tor zu schießen.
![Pekovic gegen Polak](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_1000%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1100/3000/spielbericht/565390/mintalpekovic.jpg)
Den Ball fest im Visier: Pekovic (re.) hält Mintal auf Distanz. dpa
Immer ärger geriet die Meyer-Truppe nun unter Druck. Friedrich hätte nach einer Ecke ebenfalls den Ausgleich erzielen müssen, köpfte aber aus kurzer Distanz genau auf Schäfer (67.). In der 84. Minute brachten die Mainzer aber doch noch das Leder im Tor der Franken unter. Babatz fasste sich aus 28 Metern ein Herz und überraschte Schäfer, der zu weit vor seinem Kasten stand. So senkte sich das Leder hinter ihn in die Maschen. Beinahe hätte Babatz noch einen Treffer hinterhergelegt. Nur eine Zeigerumdrehung später traf der schussgewaltige Mittelfeldspieler das Lattenkreuz.
Mehr geschah im Anschluss aber nicht mehr im easycredit-Stadion. Beide Teams schienen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein und einigten sich schiedlich friedlich auf die Punkteteilung.
Der Club bleibt mit dem vierten Remis in Folge weiter ungeschlagen und empfängt nach der Länderspielpause Bielefeld. Die heimstarken Mainzer werden gegen Aachen versuchen, den ersten Sieg nach fünf Spielen ohne dreifachen Punkterfolg einzufahren.