Auf das 0:2 auf Schalke, der dritten Niederlage in den vergangenen vier Spielen (ein Remis), reagierte Club-Coach Cristian Fiel mit einem Wechsel: Okunuki verdrängte Andersson auf die Bank. Dafür rückte Schleimer von links ins Sturmzentrum.
Eine Umstellung mehr nahm Paderborns Trainer Lukas Kwasniok vor: Im Vergleich zum 1:1 gegen Karlsruhe begannen Klaas (nach überstandener Mandelentzündung) und Curda für Pledl sowie Brackelmann (beide Bank).
"Wir haben zu oft diesen Moment, wo wir denken: 'Hey, mein Mitspieler macht das schon, der braucht nicht meine Hilfe.' Und auf einmal ist dann der Gegenspieler an uns vorbei und wir schauen uns um und merken, dass es zu spät ist", hatte Fiel noch auf der Pressekonferenz vor der Partie kritisiert.
Fiels Warnung kommt nicht bei Castrop an
Doch die Warnung kam augenscheinlich nicht bei jedem seiner Spieler an: Anstatt ein Zwei-gegen-eins an der eigenen Strafraumkante herzustellen, vertraute Castrop auf Flick, der aber eben das Duell mit Bilbija verlor. Die Quittung folgte wenige Augenblicke später: Nach Bilbijas Flanke nutzte Grimaldi, der zuvor schon per Kopf vergeben hatte (6.), seine zweite Chance zum 1:0 (10.).
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Paderborner zwar zurück, blieben aber die gefährlichere Mannschaft - vor allem, weil der Club sich auf seiner rechten Abwehrseite anfällig zeigte. So entstanden auch zwei ungenutzte Möglichkeiten von Conteh (26., 30.).
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Aus dem Nichts jubelten fast im Gegenzug die Mittelfranken. Da Torschütze Okunuki aber im Abseits stand, kassierte der VAR den Treffer ein (31.). Kurz vor der Pause hatten die Heimfans dann erneut den Torschrei auf den Lippen. Doch Schleimer sowie Uzun verpassten bei einer Dreifach-Chance den Ausgleich (45.) und Boevink kratzte Horns Kopfball noch raus (45.+1), sodass es mit dem 1:0 in die Kabine ging.
Hungbo belebt Nürnbergs Spiel
Den Schwung aus den letzten Minuten des ersten Durchgangs nahm der FCN auch in den zweiten Durchgang mit. Dies lag vor allem an Joker Hungbo. Nachdem Conteh den Blitzstart für Paderborn verpasst hatte (46.), holte Hungbo einen Elfmeter raus (51.). Schiedsrichter Florian Exner zeigte nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt - der Beginn von dramatischen zehn Minuten.
Denn was danach geschah, war durchaus kurios: Uzun scheiterte zunächst an Boevink, setzte aber den Abpraller ins Netz. Doch plötzlich gab es nach Intervention aus dem Kölner Keller Freistoß für den SCP am eigenen Elfmeterpunkt. Der Grund: Uzun hatte sich beim Elfmeter selbst angeschossen, sodass der Treffer nicht zählte (57.).
Muslius Eigentor zurückgenommen
Es sollte noch bitterer kommen für den FCN: Kurz nach dem zurückgenommenen Tor erhöhte Musliu im Anschluss an einen Eckball per Kopf (61.). Die Nürnberger blieben anschließend spielbestimmend, zur Schlussoffensive bliesen sie aber nicht. Es fehlte schlichtweg die nötige Durchschlagskraft im letzten Drittel - und auch das Glück. Denn es passte zum Abend der Fiel-Elf, dass auch Muslius Eigentor aufgrund von Schleimers Abseitsposition nicht zählte (70.). Selbst in der elfminütigen Nachspielzeit sollte den Hausherren kein Treffer mehr gelingen.
Die Mittelfranken verloren somit zum dritten Mal in Serie und müssen aufpassen, nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Paderborn hingegen beendete durch das 2:0 sein Formtief (zuvor sechs sieglose Spiele).
Paderborn empfängt nächste Woche am Samstag Elversberg (13 Uhr). Einen Tag später ist der KSC in Nürnberg zu Gast (13.30 Uhr).