FCN-Trainer Cristian Fiel rotierte nach dem wilden 3:2 in Osnabrück auf zwei Positionen und brachte Horn und Goller für Lawrence und Schleimer (beide Bank). Ausnahmetalent Uzun wurde nach einer Kapselband-Zerrung noch rechtzeitig fit und stand erneut in der Startelf.
Bei den Gästen aus Wiesbaden war SVWW-Coach Markus Kauczinski gewissermaßen gezwungen zu tauschen. Im Vergleich zum 1:0 gegen Karlsruhe begann Rieble auf der linken Schienenposition für Lasse Günther, der mit muskulären Problemen passen musste.
Gegen den bis dahin ungeschlagenen Aufsteiger startete der Club vor heimischer Kulisse und ca 27.000 Fans spielbestimmend. Die ersten zehn Minuten gehörten klar den Nürnbergern, die auch über Uzuns Dribblings mehrmals - wenn auch ohne viel Gefahr - in den Strafraum der Gäste kamen.
Gürleyen fliegt gegen Ex-Klub früh vom Platz
Dann der erste Wendepunkt der ersten 45 Minuten: Gürleyen packte gegen Prtajin die Notbremse in Form eines Trikotzupfer aus und sah schon nach elf Minuten gegen seinen Ex-Klub die Rote Karte. Kurz zuvor wurde bereits Loune auf Seiten des Clubs verwarnt. Der SVWW war mit einem Mann mehr natürlich häufiger am Ball, tat sich gegen tiefstehende Franken aber schwer, Zählbares zu erzwingen. Karten gab es allerdings wie am Fließband: Lee (16.), Duman (16.) und Fechner (19.) waren die nächsten Übeltäter.
Nach einer knappen halben Stunde dann die beste Chance des Spiels: Angha köpfte nach einer scharfen Flanke die Kugel mit dem Hinterkopf an die Latte (27.). Pech für die Elf von Kauczinski, für die es aber gleich noch dicker kommen sollte. Erst holte sich auch noch Carstens den Gelben Karton ab (37.), ehe Lee mit der Gelb-Roten-Karte ebenfalls des Platzes verwiesen wurde. Der Linksaußen zupfte wie schon Gürleyen zu lange an einem Trikot und musste für sein Vergehen gegen Gyamerah folgerichtig den Platz verlassen (40.).
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Auch mit dem Seitenwechsel änderte sich an der Linie des Unparteiischen nichts: Goppel, zur Halbzeit eingewechselt, sah nach einem Foul an Hayashi den nächste Karton (47.). Den fälligen Freistoß setzte Goller dann mit ein wenig Hilfe auf den Querbalken (49.). Auch die Latten-Statistik war jetzt ausgeglichen.
In der Folge nutzte der Club sein Momentum und blieb offensiv gefährlich, doch treffen sollten zuerst die Gäste. Prtajin nickte nach einer scharfen Ecke von Heußer wuchtig ein und brachte seine Farben in Front (55.). Wenig später wurde dem Stürmer der Doppelpack von Froese auf dem Silbertablett serviert, doch freistehend aus zehn Metern verzog der Kroate letztlich deutlich (61.). Glück für den FCN, der dadurch im Spiel blieb.
Handwerker bleibt vom Punkt cool
Und Gyamerah wusste das auszunutzen: Nach starker Ballkontrolle und körperlicher Präsenz von Schleimer netzte der Außenverteidiger mit einem flachen Schuss zum 1:1 ein (69.). Die Hausherren blieben jetzt dran, doch erst scheiterte Goller mit seiner Hereingabe an Mathisen (72.), dann parierte Stritzel Handwerkers Schuss (73.). Allerdings: Petersen wurde gebeten, sich die Situation noch einmal anzuschauen und entdeckte ein Handspiel Anghas beim Schuss des eingewechselten Abwehrspielers. Klare Sache: Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte Handwerker selbst dann präzsise unten links (77.).
Zu Ende war die Partie aber noch lange nicht: Nur acht Minuten nach seinem Handspiel sah Angha für ein Foul an Hayashi Gelb-Rot (85.). Doch neun Wiesbadener blieben giftig und fast hätte Jonjic nach einem Patzer von Castrop die Chance auf den Ausgleich gehabt, doch Horn war da und bereinigte aus Sicht der Hausherren (86.). Bis zum Schluss biss sich der SVWW fest, doch Tore gab es keine mehr. Auch nicht für Goller (89.) und Handwerker (90. +3), die einen möglichen dritten Treffer verpassten.
Mit dem zweiten Sieg in Serie geht es für den Club am kommenden Samstag (20.30) im Abendspiel in Kaiserslautern weiter. Die erstmals geschlagenen Wiesbadener empfangen ebenfalls am Samstag (13 Uhr) Schalke 04.