OFC-Coach Jörn Andersen musste nach dem 1:2 bei Wehen Wiesbaden sein Team umbauen. Für den gesperrten Bungert (Gelb-Rot) lief Christian Müller auf. Zudem setzte er auf Wörle, der Agritis aus der Startelf verdrängte. Ebenfalls zwei Wechsel nahm Gladbachs Trainer Jos Luhukay nach dem 2:2 gegen 1860 München vor. Für Colautti lief der diesmal beschwerdefreie Friend von Beginn an auf. Im Mittelfeld bekam Touma für Ndjeng eine Chance.
Bei bestem Fußballwetter und vor knapp 20.000 Zuschauern kam der OFC besser ins Spiel. Die Elf von Coach Jörn Andersen wirkte geistesgegenwärtiger als der Tabellenführer, ging konsequenter in die Zweikämpfe und kam so zwangsläufig zu ersten guten Chancen. Der agile Bancé im Sturmzentrum der Offenbacher hatte dabei zweimal die Führung für die Hessen auf dem Kopf. Aber nach einem Freistoß von Mokhtari (15.) und nach einer Flanke von Judt (19.) parierte Heimeroth die Versuche des Mannes aus Burkina Faso.
Die Gladbacher taten sich gegen die kampfstarken Hausherren äußerst schwer und kamen nur langsam in Schwung. Ein Rösler-Freistoß rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei (26.), kurz darauf war es ein Strafstoß, der die Borussia in Front brachte. Hysky konnte Friend im Strafraum nur noch per Foulspiel bremsen, und Neuville zeigte sich nervenstark und verwandelte ins rechte Eck (27.) Der OFC kam auch nach dem Rückstand nicht ins Schleudern und drängte nun auf den Ausgleich gegen weiterhin sehr passive Gäste. Sousa scheiterte mit einem Freistoß knapp (30.), Judt und wieder der Portugiese vergaben per Doppelschlag in der Schlussphase der ersten Hälfte (39.).
Der 31. Spieltag
Den eigentlichen, unrühmlichen Paukenschlag in einer von harten Zweikämpfen und vielen Nickeligkeiten geprägten Partie - vor allem Sichone und Friend beharkten sich intensiv - setzte aber Bancé. Kurz vor dem Pausenpfiff senste er Neuville dermaßen unfair und überhart um, dass er zu recht die Rote Karte kassierte und sein Team schwächte(44.). Nach dem Seitenwechsel kam mit Gladbachs erstem gefährlichen Angriff die endgültige Entscheidung. Sichone hinderte Brouwers unfair, das sichere zweite Tor für die Gäste zu köpfen und sah daraufhin ebenfalls die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Neuville wieder problemlos (48.). Nur noch zu neunt und mit zwei Toren im Rückstand waren die Offenbacher nun chancenlos. Ein Missverständnis zwischen Brouwers und Heimeroth - Brouwers köpfte über seinen Schlussmann hinweg ins eigene Tor (54.) - konnte den Sieg des Ligaprimus nicht mehr wirklich gefährden.
Denn die Gladbacher nutzten nun die zur Verfügung stehenden Räume und zeigten sich torhungrig. Marin stellte kurz nach dem Anschlusstreffer den alten Abstand wieder her (58.), Touma (66.), Ndjeng (73.) und der eingewechselte Coulibaly (77.) schossen die Kickers jetzt regelrecht ab. Glück hatten die Gastgeber auch bei einem Foul von Thier an Colautti - der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Sippel blieb diesmal aus (63.).
Bancé geht vom Platz. Der Moment der Vorentscheidung zwischen Gladbach und dem OFC. dpa
Kurz vor dem Ende der Partie setzte Ndjeng auf Vorlage von Neuville den Schlusspunkt unter eine kuriose Partie, die spätestens nach dem zweiten Platzverweis für die Offenbacher früh entschieden war.
Am Mittwoch hält der nächste Spieltag für Offenbach erneut eine schwere Aufgabe bevor: Die Kickers sind zu Gast in Freiburg. Gladbach tritt ebenfalls am Mittwoch an. Gegen Wehen Wiesbaden kann zu Hause der Aufstieg endgültig unter Dach und Fach gebracht werden.