Es war der letzte Test vor dem WM-Auftakt am kommenden Mittwoch gegen Japan, dennoch konnte das Duell mit dem Oman nur bedingt als Generalprobe gelten. Zu viele potenzielle Startelf-Spieler befanden sich noch im Aufbautraining oder wurden geschont. So bekam unter anderem Moukoko in seinem ersten A-Länderspiel von Beginn an die Chance, zudem setzte Hansi Flick in der Abwehr auf Ginter und Klostermann.
Deutschlands Gruppenspiele
Dennoch wollte Flick, wie er vor der Partie verlauten ließ, von seiner Mannschaft sehen, dass sie bereit für die WM sei - nach den 90 Minuten gegen den Oman konnte man das allerdings nur bedingt behaupten. Bei zweifellos heißen Temperaturen in Maskat hatte die DFB-Elf von Beginn an Probleme, sich den Bedingungen anzupassen. Das Spiel nach vorne stockte doch gewaltig, während der Oman sehr unangenehm agierte, die Räume eng machte und Deutschland immer wieder den Ball klaute.
Erst nach 16 Minuten kombinierte sich die DFB-Auswahl erstmals gefährlich in den Strafraum, nach einem Doppelpass mit Goretzka scheiterte Havertz aber aus acht Metern an Al-Mukhaini. Zuvor tauchte derweil der Oman das ein oder andere Mal am deutschen Strafraum auf, Kehrer konnte aber einmal mit Mühe klären (6.), zudem schoss Al-Alawi aus 16 Metern drüber (15.).
Moukoko scheitert am Pfosten
Havertz' Abschluss war für lange Zeit die einzige Offensiv-Aktion der harmlosen DFB-Elf, während der Oman in Person von Al-Subhi (20., 28.) zwei weitere Male in Richtung Neuers Kasten schoss. Nach etwas mehr als einer halben Stunde musste Flick erstmals wechseln, Klostermann wurde durch Bella Kotchap ersetzt. Sicherer wirkte die DFB-Defensive dadurch zunächst nicht, Al-Yahyaei brachte einen weiteren Konter beinahe zum Abschluss (43.). Kurz vor der Pause sollte Deutschland dann jedoch beinahe die Führung gelingen, nach einer Flanke von Raum scheiterte Moukoko aber aus kurzer Distanz am rechten Pfosten (45.+1).
Es war die letzte Aktion des Dortmunders, Flick wechselte zur Pause viermal und brachte unter anderem Füllkrug. Auch der Bremer kam somit zu seinem Debüt und verlieh der DFB-Elf dabei eine bessere Präsenz im Strafraum. Nach 53 Minuten hatte der Angreifer seine erste Chance, konnte mit einem strammen Schuss aus zehn Metern Al-Mukhaini aber nicht bezwingen. Das gelang auch Gündogan (51.) und Kehrer (54.) zunächst nicht, der Keeper des Oman parierte mehrfach stark.
Oman geht beinahe in Führung
Die Leistungssteigerung der DFB-Elf nach Wiederanpfiff hielt nicht lange an, zwar musste der Oman nun häufiger den eigenen Strafraum verteidigen, wurde dabei aber vor keinerlei unlösbare Aufgaben gestellt - eine weitere Konterchance der Hausherren blieb derweil ungenutzt (56.). Ebenso die große Möglichkeit nach 72 Minuten, als Al-Yahmadi an den Fünfer zum völlig freistehenden Al-Ghassani flankte, der Joker aus kurzer Distanz im Fallen aber links vorbei schoss.
Deutschland hatte somit großes Glück, dass der behäbige Auftritt nicht bestraft wurde - und zog das Spiel zehn Minuten vor Ende doch noch auf die eigene Seite: Havertz setzte sich auf rechts durch und bediente Füllkrug, der mit dem zweiten Kontakt abschloss und flach ins linke Eck traf (80.). Der Bremer bewahrte somit bei seinem Debüt Deutschland vor einer Blamage, denn in der restlichen Spielzeit sollte keines der beiden Teams mehr gefährlich aufs Tor schießen.
Vor dem Turnierbeginn gegen Japan (23. November, 14 Uhr) wartet auf die deutsche Auswahl jedoch noch viel Arbeit. In Gruppe E trifft die DFB-Elf zudem noch auf Spanien und Costa Rica.