Bundesliga

Ortlechner: "Keine Ahnung, ob ich das überstehe"

Schmid-Aus sorgt bei der Austria für Unruhe

Ortlechner: "Keine Ahnung, ob ich das überstehe"

Blickt in eine ungewisse Zukunft: Manuel Ortlechner.

Blickt in eine ungewisse Zukunft: Manuel Ortlechner. GEPA pictures

"Auffassungsunterschiede in wesentlichen sportlichen Fragen" haben am Montag zur Trennung zwischen der Wiener Austria und Trainer Manfred Schmid geführt. Das Aus des 51-Jährigen, der die "Veilchen" in der vergangenen Saison trotz prekärer Voraussetzungen auf Tabellenrang drei und damit ins internationale Geschäft geführt hatte, sorgte beim Großteil der Anhängerschaft für Unverständnis. Sportdirektor Manuel Ortlechner stand den Fans daher bereits am Montagabend für Fragen zur Verfügung, am Dienstag äußerte er sich im "Sky"-Interview nun auch erstmals medial zum unpopulären Entschluss.

"Die Entscheidung war mehr als unangenehm. Wir haben gewusst, dass es ein Riesenerdbeben auslösen wird", erklärte Ortlechner. Schon in den vergangenen Wochen habe sich angedeutet, dass es zu einer Trennung kommen könnte: "Wir haben miteinander ein Bauchwehgefühl entwickelt, weil wir gemerkt haben, wir denken auch zukünftig für die Austria sportlich in unterschiedliche Richtungen. Am Ende haben wir gemerkt, es geht sich nicht mehr aus.“

Das sind die Trainer der österreichischen Bundesligisten

Zukünftig soll sich die Spielweise der Hauptstädter - dem Vernehmen nach auch auf Wunsch von Investor Jürgen Werner - an jener von Serienmeister Red Bull Salzburg orientieren. "Klaro wollen wir zukünftig noch viel mehr Elemente sehen, wenn es darum geht, Bälle zu jagen, höher anzulaufen, generell, wie aktiv wir das Spiel anlegen wollen", meinte Ortlechner. "Wir sind hundertprozentig davon überzeugt, dass die Mannschaft das kann." 

Die Trainersuche beginnt

Mit welchem Trainer dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden soll, wollte der 42-Jährige nicht beantworten. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten Ronald Brunmayr, Valerien Ismael, Robert Klauß und Sebastian Hoeneß. Spätestens bis zum Trainingsstart am 3. Jänner 2023 soll der neue Chefcoach feststehen.

Klar ist bereits jetzt, dass auf den neuen Mann an der Seitenlinie des aktuellen Tabellensiebenten eine große Aufgabe zukommen wird. Schmid genoss bei den Austria-Fans große Sympathie und galt als Vater des immer wieder beschworenen "jungen Weges". Ortlechner stellt sich angesichts dieser Ausgangssituation auf schwierige Tage ein: "Ich habe meine Familie darauf vorbereitet und gesagt, es wird wahrscheinlich auch für mich richtig unangenehm. Keine Ahnung, wie lange ich das hier mache. Keine Ahnung, ob ich das hier überstehe. Aber es musste im Sinne der Austria gemacht werden."

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nf

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