Osnabrücks Trainer Joe Enochs musste gegenüber dem 0:1 in Großaspach seine halbe Abwehr umbauen, Willers (zehnte Gelbe Karte) und Dercho (fünfte Gelbe Karte) fehlten gesperrt. Hohnstedt und Schulz sprangen ein. Außerdem kehrte Wriedt nach abgesessener Sperre für Arslan (Bank) in die Startelf zurück.
Auch Halles Coach Rico Schmitt hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Paderborn zwei Ausfälle in der Defensive zu beklagen: Franke (Saisonaus wegen Achillessehnen-OP) und Baumgärtel (fünfte Gelbe) standen nicht zur Verfügung. Dafür begannen Diring und Gjasula. Außerdem erhielt Lindenhahn den Vorzug vor Pfeffer (Bank).
Von Beginn an versteckte sich der HFC nicht, spielte frech nach vorne und lief die neuformierte Deckung der Niedersachsen früh aggressiv an. Damit hatte Osnabrück augenscheinlich nicht gerechnet, aus der Umklammerung wussten sich Syhre & Co. anfangs schwer zu befreien. Unkontrollierte Abspiele sowie lange Bälle waren die Folge.
Einige Minuten benötigten die Gastgeber, bis sich der VfL in Person von Reimerink erstmals entscheidend nach vorne aufmachte. Nach einer temporeichen Einzelleistung fehlte nur die Kür, Keeper Bredlow parierte den Flachschuss des Mittelfeldspielers aus gut 20 Metern (9.). Ansonsten hatte das heimstärkste Team der Liga (zuvor zehn Siege aus 15 Spielen) herzlich wenig anzubieten: Es mangelte an Ideen, Kreativität und dem nötigen Zug zum Tor.
Einen besseren Eindruck hinterließen die Saalestädter, die auch in der Folge das aktivere Team stellten. Nach Vorarbeit von Röser drehte sich Pintol clever um Syhre herum und schloss von halblinks im Strafraum ab, Gersbeck rettete per Fußabwehr (21.). Der Torhüter war bei Osnabrück in den ersten 45 Minuten hauptverantwortlich dafür, dass die Null stand. Auch bei Ajanis Schuss zeigte sich die Leihgabe von Hertha BSC aufmerksam (41.).
3. Liga, 32. Spieltag
Fennell, Heider, Röser - drei Tore in fünf Minuten
Nachdem beide Teams die ersten Minuten nach Wiederanpfiff ähnlich gestaltet hatten wie den ersten Spielabschnitt, regnete es urplötzlich Treffer: Fennell nickte einen Eckstoß per Bogenlampe in das Tor und traf als erster Hallenser überhaupt in Osnabrück (57.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, denn Heider belohnte sich für einen energischen Einsatz und vollstreckte von links zum 1:1 (60.).
Kaum hatte der VfL zu Ende gejubelt, liefen die Niedersachsen schon wieder einem Rückstand hinterher. Röser markierte den dritten Treffer binnen fünf Minuten, traf aus 17 Metern in die rechte Ecke und brachte das Team aus Sachsen-Anhalt wieder in Front (62.).
In der Schlussphase bäumten sich die Hausherren gegen die drohende Niederlage auf, warfen alles nach vorne - ermöglichten dem HFC aber zugleich Platz zum Kontern. Pintol hatte gleich doppelt die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils an einem auf der Linie postierten Osnabrücker (74.). So blieb es bis zum Ende spannend, weil der VfL mächtig Dampf machte und unter anderem zweimal Strafstoß forderte (82., 85.). Am Ende gaben die Niedersachsen erstmals zuhause Punkte gegen Halle ab.
Osnabrück steht am Sonntag (14 Uhr) beim FSV Frankfurt in der Pflicht, um den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu halten. Halle empfängt am Samstag (14 Uhr) den MSV Duisburg.